Den optimalen Luftdruck für MTB-Reifen finden
03.10.2021Wie hoch der Luftdruck auf Mountainbike-Reifen sein sollte, ist nicht pauschal zu sagen. Die Angaben hierzu variieren teils sehr. Jedoch ist der richtige Reifendruck vor allem im Gelände sehr wichtig für einen guten Gripp und auch als Pannenschutz. Nachfolgend erläutert das Kurbelix-Team Ihnen, worauf zu achten ist und welcher Luftdruck bei MTBs optimal ist.
Fahrradreifen haben einen großen Einfluss auf das Fahrgefühl mit dem Mountainbike; die Leistungsfähigkeit kann sich im guten Fall bestens entfalten oder auch extrem beschränken. Daher ist der optimale Luftdruck in MTB-Reifen einer der wichtigsten Punkte für eine gute Fahrt. Fahrradreifen sind noch dazu die wichtigsten Tuning-Teile am MTB und berührend als einzige Schnittstelle den Untergrund.
Was geschieht bei zu niedrigem Luftdruck im Fahrradreifen?
Durch einen niedrigen Reifendruck erhalten Sie mehr Komfort und mehr Traktion; somit also auch mehr Sicherheit. Im Gelände geht es noch weiter: Sobald Sie mit Ihrem MTB über unwegsamen Untergrund preschen, sinkt sogar noch der Rollwiderstand. Dies beginnt bereits bei leichten und feinkörnigen Schotterwegen; je gröber der Untergrund wird desto weiter geht der Rollwiderstand runter. Mit einem Luftdruck von nur 1,5 anstelle 4 bar bekommen Sie auf einem Wiesen-Untergrund z.B. eine Einsparung von immerhin fast 20 Watt. Dies wurde durch eine wissenschaftliche Untersuchung geprüft und bestätigt. Es wird quasi an jeder Unebenheit im Bodenbelag ein Teil der Antriebsleistung reduziert, um Radler samt Bike anzuheben. Im Prinzip so, als wenn jedes Mal eine kleine Steigung bewältigt werden müsste. Dank weniger Druck passen sich die Fahrradreifen entsprechend besser an; somit muss das Fahrrad weniger stark und häufig angehoben werden, wie vorher beschrieben.
Niedriger Luftdruck beim Fahrradfahren im Gelände
Je niedriger der Luftdruck im Reifen, desto mehr sinkt der Rollwiderstand auch beim Offroad-Biken im Gelände: Ein Fahrradreifen mit 1,5 bar Luftdruck rollt einfacher über die Wiese als der gleiche mit immerhin 4 bar gefüllt. Dieses „Wunder“ macht sich bereits auf leichten Schotterwegen so bemerkbar. Auf Straßenbelag jedoch rollen Sie mit Ihrem MTB mit mehr Luft in den Reifen viel leichter.
Optimaler Luftdruck im MTB-Reifen
Autos, Motorrad, Roller, E-Bike, Rennrad, MTB – all das fährt mit Reifen auf Felgen; jedoch ist wohl am Mountainbike die Differenz zwischen Reifen- und Felgenbreite am größten. Mittlerweile bieten immer mehr Hersteller breitere und leichte Felgen zwischen 25 und 35 mm Maulweite an. Effekt des Ganzen: Anstelle eines Glühbirnenquerschnitts ist bei einer breiten Fahrradfelge die Abstützbreite des Mountainbike-Reifens erhöht. So knicken bei seitlicher Kurvenbelastung die Reifen seltener weg, da die geraden Seitenwände des Fahrradreifens die einleitende Kraft um einiges besser aufnehmen können. Dank breiter Felgen kann somit der Reifendruck reduziert werden.
Diagramm zum richtigen Reifenluftdruck: Die angegebenen Werte beziehen sich auf einen Fahrradfahrer mit 80 kg Körpergewicht und Fahrradreifen in 2,3 Zoll Breite am Bike. Bei einer Felgeninnenweite von 25 mm liegt somit der noch fahrbare Minimaldruck bei ca. 1,5 bar.
Das Diagramm ist nicht allgemeingültig; es zeigt Ihnen jedoch einen guten Anhaltspunkt auf. Der optimale Reifendruck hängt von mehreren Faktoren ab: Felgenweite, Reifenbreite, Fahrstil, Untergrund, Fahrergewicht… Bei schweren Mountainbikern mit einem Systemgewicht von über 95 kg (Fahrergewicht inkl. Kleidung, Ausrüstung plus Fahrrad-Gewicht), bietet es sich an, den Luftdruck ruhig mal um 0,2 bis 0,5 bar im Reifen zu erhöhen. Bei einem Radler mit jedoch nur um die 65 kg Körpergewicht auf 9-kg-Hardtrails zeigt eher genau das Gegenteil auf. Wie bereits erwähnt, beeinflussen auch der Fahrstil und der Untergrund den perfekten Luftdruck im Reifen. Wer eher einen aggressiven Fahrstil hat und auf sehr verblockten oder mit Baumwurzeln überzogenen Trails unterwegs ist, darf auch gerne etwas mehr Luft auf die Reifen geben. Wenn der Reifendruck hier sonst zu niedrig ist, bestünde sonst die Gefahr, dass es den Reifen tatsächlich von der Felge zieht bzw. aufgrund der Durchschläge ein Platten nach dem anderen verursacht wird.
Druckspender:
Mountainbike-Reifen bekommen Sie ganz einfach mit einer Standpumpe oder einem Kompressor auf den richtigen Luftdruck. Nehmen Sie für eine ganz genaue Abstimmung einen Luftdruckprüfer mit genauem Manometer.
Genau das Gegenteil sieht man leider auch immer wieder mal: MTB-Reifen sind extrem prall aufgefüllt mit 2,5 bar und mehr. Dies ist jedoch gefährlich: In Kurven oder auf steilen Rampen mit losem Untergrund verlieren Sie nicht nur schneller den Gripp; es wird sogar über den Trail „gehüpft“, da die Reifen die Schläge, die vom Untergrund ausgehen, nicht mehr gedämpft bekommen. Wenn Sie einen Tubeless-Reifen mit Latexmilch fahren, können sie sogar einen geringeren Luftdruck (0,1-0,4 bar weniger als mit Schlauch) fahren. Dies ist möglich, da in der Felge ja kein Schlauch sitzt, welcher durchgeschlagen werden könnte. Luftpumpen zeigen den Reifenluftdruck mehr nur sehr ungenau an; nutzen Sie fürs exakte Einstellen besser einen Luftdruckmesser.
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