Die richtige Reifenbreite für das Fahrrad finden
10.02.2021Sie haben ein neues Laufrad (also Hinterrad und/oder Vorderrad) bzw. eine Felge für Ihr Fahrrad und fragen sich nun, welche Reifenbreite die richtige für Ihr Bike ist. Die passende Reifenbreite ist pauschal nicht so einfach zu benennen. Je nach Fahrradart gibt es auch unterschiedliche Reifenbreiten. In diesem Ratgeber erhaltern Sie reichhaltige Informationen und Hilfestellungen zum Thema Fahrradreifen.
Einfluss der Reifenbreite auf den Rollwiderstand
Speziell beim Rennrad oder beim Cyclocross werden Sie den größten Einfluss der Reifenbreite bemerken. Bereits Abweichungen von mehr als 5 mm machen eine Menge aus. Bei Mountainbikes, City- oder Trekkingfahrräder gibt es eine Reifenbreiten-Spanne von über 20 mm.
Perfekte Reifenbreite am Rennrad und Cyclocross
Im Rennrad-Bereich werden schmale Rennradreifen mit einer Breite von 23 mm als optimal bezeichnet. Mittlerweile geht der Trend jedoch zu etwas breiteren Reifen; 25 oder auch 28 mm kommen daher auch immer öfter vor.
Breite Reifen, z.B. von Schwalbe, Continental oder Maxxis, mit 25 oder 28 mm Breite können entspannt mit weniger Luftdruck als die schmaleren mit 23 mm gefahren werden, da sich die Fläche ausdehnt und der Fahrradreifen breiter auf dem Untergrund aufliegt. Gerade beim Fahren macht es sich positiv bemerkbar, da sowohl Fahrkomfort als auch Pannenschutz erhöht sind; kleine Unebenheiten auf dem Boden werden quasi verschluckt. Vorrangig bei Cyclocross und Gravelbikes sticht dieser Vorteil stark hervor. Speziell auf den typischen Untergründen wie Schotter, Feldwegen und Waldböden wird so der Fahrkomfort um einiges angenehmer.
Als Nachteil ist hierbei jedoch zu sehen, dass die Fahrradreifen ein höheres Gewicht mitbringen, der Luftwiderstand durch eine breitere Stirnfläche erhöht wird und das Lenkerverhalten eher träge ist. Wenn Sie auf breitere Reifen für Ihr Fahrrad umsteigen möchten, achten Sie darauf, ob die 25 oder 28 mm Reifen auch wirklich in den Rahmen passen. Je nach Rennradmodell kann es sein, dass der Abstand zwischen der Gabel oder den Bremsen schmaler gebaut ist. Dies gilt es also vorher zu checken.
Zusammenfassung "Die richtige Reifenbreite für das Fahrrad finden"
- Bei schmaleren Reifen fürs Fahrrad haben Sie einen geringeren Luftwiderstand und ein agileres Lenkverhalten.
- Mit breiteren Fahrradreifen haben Sie erhöhten Komfort und Pannenschutz.
- Fahrradreifen mit 28 mm Breite sind für Gravelbike und Cyclocross Tourenfahrten durchaus zu empfehlen. Bei einem Cyclocrosser kann dank der Rahmenkonstruktion sogar ein Fahrradreifen von bis zu 35 mm gefahren werden. Aerodynamische Nachteile sind hierbei zu vernachlässigen; im Vordergrund steht eindeutig der Fahrkomfort.
Wichtiger Experten-Tipp vom Kurbelix-Team
Wenn Sie sich nun also für breite Reifen mit 28 mm entscheiden, bedenken Sie dabei unbedingt, dass dann natürlich auch andere Fahrradschläuche benötigt werden. Bei 23 oder 25 mm Fahrradreifen von Schwalbe, Continental oder Maxxis können Sie beruhigt mit dem typischen 23-622 Fahrradschlauch weiterfahren.
Die perfekte Reifenvariante beim Rennrad wäre, das vordere Laufrad mit 23 mm zu behalten und nur das hintere Laufrad auf 25 mm umzurüsten. So erhalten Sie die Vorteile beider Reifenbreiten in eins. Dank des vorderen 23 mm Fahrradreifen erhalten Sie weiterhin ein agiles Lenkverhalten. Mit der hinteren Felge samt 25 mm Reifen erhöht sich beim Fahrrad sowohl Fahrkomfort als auch Pannenschutz.
Optimale Reifenbreite am Mountainbike
Als Mountainbiker ist Ihnen bewusst, dass bei Ihrem Bike die Bodenhaftung als auch Traktion im Vordergrund stehen. Daher haben MTB-Reifen entsprechend ein stollenähnliches Profil. Der Rollwiderstand wird hier eher nicht so stark im Fokus gehalten. Bei einem Cross Country und Marathon Mountainbike empfehlen wir 51 bis 54 mm (entspricht 2,1 bis 2,25 Zoll). Bei einem All Mountainbike geht die Empfehlung zu 54 bis 61 mm. Und mit einem Enduro MTB wird die Breitenreife mit 58 bis 64 mm (2,35 bis 2,5 Zoll) um einiges breiter als bei den anderen Varianten empfohlen.
Passende Reifenbreite bei City- und Trekkingbike
Für Cityfahrräder und Trekkingbikes gibt es von Schwalbe, Continental und Maxxis passende Trekking-Fahrradreifen. Es handelt sich dabei um schmalere Reifen als beim MTB, aber auch breiter als bei einem Rennrad. Hier muss ein Kompromiss von Pannenschutz und Rollwiderstand her. Es wird ein mäßiges Profil für guten Grip auf Schotter- und Waldwegen benötigt, gleichzeitig aber auch nicht zu viel davon, damit einem hohen Rollwiderstand auf Asphalt vorgebeugt wird. Die Reifenbreite für City- und Trekkingbikes ist abhängig vom Anforderungsbereich. Als Referenz gelten in diesen Sparten 37 bis 52 mm. Am Stadtfahrrad (Citybike) sind eher die schmaleren Fahrradreifen sinnvoll, bei einem Trekking-Rad eher die breitere Variante.
Richtige Reifenbreite für das E-Bike bzw. Pedelec je nach Fahrradtyp
Die optimale Reifenbreite bei einem E-Bike ist abhängig von der Variante dessen. Im Prinzip können Sie sich an oben genannten Fahrradtypen orientieren. E-Mountainbikes belaufen sich im Bereich von 51 bis 54 mm Reifenbreite und haben ein Stollenprofil. E-Citybikes dagegen werden mit weniger Profil und entsprechend schmaleren Reifen mit 42 bis 52 mm geradelt.
Perfekter Luftdruck für Fahrradreifen
Beim Rollwiderstand am Fahrrad ist nicht nur die Reifenbreite entscheidend; auch der richtige Luftdruck spiegelt so seine Wirkung wieder.
Wenn der Fahrradreifen von Schwalbe, Continental und Maxxis mit zu viel Luft befüllt ist, kann dieser bei leichten Unebenheiten auf der Straße schnell platzen, da er ständig unter Spannung steht. Noch dazu verliert der Reifen an Bodenhaftung, liegt nicht mehr breit genug auf – somit leidet dann auch der Fahrkomfort noch darunter. Wenn Sie jedoch einen Fahrradreifen ständig mit zu wenig Luft fahren, erzeugt der Reifen vom Fahrrad übermäßig Reibung und die Fahrgeschwindigkeit verringert sich noch dazu. Daher ist es gut, lieber etwas mehr Luft aufzufüllen (nehmen Sie den oberen Grenzwert, welcher auf dem Reifen angegeben ist).
Wenn Sie auf dem Fahrradreifen keine genauen Infos dazu finden, folgen Sie unseren nachfolgend aufgeführten Richtwerten. Wir können jedoch nur allgemeine Empfehlungen benennen, da der Reifendruck auch immer von äußeren Bedingungen, wie Hitze und Kälte, dem Untergrund (Gelände oder Straße) und dem Körpergewicht des Fahrradfahrers abhängig ist.
Ein Rennrad mit Drahtreifen kann optimal mit 7 bis 9 bar gefahren werden. Als kleine Faustformel gilt hier: Nehmen Sie Ihr Körpergewicht um eine Kommastelle nach links und nutzen dies als guten Richtwert. Also: 80 kg Körpergewicht des Radlers – entspricht 8 bar. Schlauchreifen jedoch sollten 10 bar haben.
Beim MTB mit Draht- bzw. Faltreifen ist ein Luftdruck von 2 bis 4 bar sinnvoll. Beim Mountainbiken tendiert man eher zu etwas niedrigem Reifendruck, da Bodenhaftung, Stabilität und Fahrkomfort in diesem Bereich im Mittelpunkt stehen. Bei Tubeless-Reifen reichen sogar 2 bis 2,5 bar durchaus aus.
Geben Sie beim Citybike und beim Trekkingrad mindestens 4 bar Luftdruck. Bei diesen Fahrradvarianten steht der Rollwiderstand an erster Stelle, daher können Sie sogar unbesorgt bis zu 6 bar fahren.
Zusammenfassung:
- Lieber etwas zu viel Luft im Fahrradreifen, als zu wenig. Der Rollwiderstand wird dabei geringer. Sie benötigen somit weniger Körperkraft; somit ist ein Leichtlauf im Prinzip vorprogrammiert.
- Ein optimaler Reifendruck ist immer persönlich auf sich anzupassen; je nach Fahrer, Fahrradtyp und Terrain kann es abweichen.
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