Was ist am Fahrrad ein Schaltwerk und wozu benötigt man es?
15.05.2017Im gebräuchlichen Wortschatz wird das Schaltwerk oft als „Gangschaltung“ bezeichnet. Mit einer Fahrrad Gangschaltung und zwei entsprechenden Schalthebeln, rechts und links am Fahrradlenker, können Sie bequem die Gänge Ihres Fahrrads wechseln und damit die Übersetzung den momentanen Verhältnissen Ihrer Fahrt anpassen.
Wir unterscheiden zwischen einer höheren Übersetzung und einer niedrigen Übersetzung durch das Schaltwerk.
Für eine gerade, ebene Strecke bevorzugen Sie einen schwerer zu tretenden Gang, um durch langsames Treten, aber mit vermehrtem Kraftaufwand eine höhere Geschwindigkeit zu erreichen.
Wenn Sie eine Steigung, z.B einen Waldhügel hinauf fahren möchten, ist es wichtig mit dem Fahrrad auch den Berg hinauf zu kommen und zwar möglichst ohne viel Kraftaufwand. Ansonsten kommt man irgendwann an einen Punkt, an dem man vom Fahrrad absteigen muss, weil die Kraft nicht mehr ausreicht weiter zu fahren. Bei einem Fahrrad ohne Schaltwerk werden Sie zwangsläufig irgendwann von Ihrem Zweirad absteigen müssen. Sie haben ohne Gangschaltung nicht die Möglichkeit der Auswahl eines leichteren Ganges, der Ihnen die Fahrt den Berg hinauf ohne Kraftaufwand schnell und leichtläufig macht.
Bei einem Berg benötigen Sie also eine niedrige Übersetzung, die Ihnen das Treten der Pedale ohne Kraftaufwand ermöglicht. Eine Spitzengeschwindigkeit erreichen Sie mit der niedrigen Übersetzung des Schaltwerks nicht. Es geht bei der niedrigen Übersetzung auch gar nicht um die hohe Geschwindigkeit, sondern darum, möglichst leichte Pedaltritte zu erreichen und den Berg möglichst ohne Kraft einfach zu überwinden.
Fahren Sie hingegen den Berg hinunter, erreichen Sie bereits eine hohe Geschwindigkeit. Hier benötigen Sie die höhere Übersetzung und werden einen höheren Gang wählen und Gas geben, um bei bereits schneller Fahrt nicht ins Leere zu treten.
Gibt es verschiedene Arten der Gangschaltungen?
Wir unterscheiden zwischen zwei Schaltwerken, nämlich zwischen
- der Kettenschaltung
- der Nabenschaltung
Welche Gangschaltung ist für mich geeignet?
Die meisten Fahrräder verfügen über eine Kettenschaltung.
Die Nabenschaltung ist jedoch haltbarer und für Trekkingtouren und lange Outdoortouren besonders geeignet, da sie weniger witterungsanfällig ist. Das Getriebe ist bei der Nabenschaltung „verschlossen“ und in der „Nabe des Hinterrads“ angebracht. Der Antrieb erfolgt hier nicht über Ritzel. So gelangt weniger Schmutz und Feuchtigkeit an die Schaltung.
Die Nabenschaltung ist damit extrem langlebig und benötigt außerdem wenig Wartung. Der Aufbau des Planetengetriebes , welches in der Nabe sitzt ist sehr kompliziert, so dass wir auf die technischen Details der Nabenschaltung hier nicht weiter eingehen werden.
Wie funktioniert eine Kettenschaltung?
Bei der Kettenschaltung an einem Fahrrad wird zwischen der „hinteren, äußeren Schaltungsvorrichtung“ und dem „Umwerfer“ oder „Überwerfer“ unterschieden, der den vorderen Teil der Kettenschaltung meint.
Die Tretkurbel ist mit den Pedalen in einem Innenlager mit den Kettenblättern verbunden. Tritt man in die Pedalen, drehen sich die Kettenblätter mit. Diese Drehbewegung der Kettenblätter, überträgt sich über die Fahrradkette auf das sogenannte Ritzelpaket. Damit ist der hintere Teil der Kettenschaltung gemeint. Kettenblätter und Ritzelpaket arbeiten als eine Einheit zusammen.
Der Kettenspanner sorgt dafür, dass die Kette immer richtig gespannt ist, egal in welchem Gang Sie fahren.
Viele stellen sich die Gangschaltung bzw. das Schaltwerk als ein großes Bauteil vor. Das Schaltwerk besteht aber nicht nur aus einem großen Bauteil, sondern enthält viele technische Komponenten. Es ist also sehr komplex!
Wozu ist der rechte und wozu der linke Schalthebel am Lenkrad zuständig?
Durch das Betätigen des linken Hebels wird der sogenannte „Umwerfer“ in Gang gesetzt, der die Kette auf ein neues Kettenblatt führt und Ihnen damit den gewählten „Gang“ zur Verfügung stellt.
Der rechte Schalthebel am Lenkrad ist dafür zuständig, dass die Kette in die richtigen Ritzel der Kassette befördert wird und dort einrastet.
Wie schalte ich materialschonend und richtig? Wie kann ich Fehler vermeiden?
Sie sollten die Gänge immer so wählen, dass sich Ihre Beine stets gleichmäßig bewegen. Den richtigen Gang haben Sie gewählt, wenn Sie in die Pedalen treten, ohne dass Sie einen Unterschied wegen veränderter Umstände wie einen Berganstieg merken.
Sie sollten kaum eine Kraftanstrengung beim Treten bemerken, denn beim Fahrradfahren geht es um Ausdauer, nicht um Krafttraining.
Beim Schalten ist es materialschonend wenn man in dem Moment des Schaltens, weniger Kraft auf die Pedalen aufbringt, damit die Spannung auf der Kette herab gesetzt wird. Durch weniger Spannung auf der Kette gelingt es, dass die Kette geschmeidig durch den Umwerfer in ein anderes Kettenblatt befördert werden kann.
Wie fördere ich die Langlebigkeit meiner Kette und Schaltung?
Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kette und das Schaltwerk immer ausreichend Schmierung besitzen. So gewährleisten Sie nicht nur eine perfekte Übersetzung und damit die Leichtläufigkeit des Fahrrads, sondern Sie werden auch lange Freude an Ihrem Zweirad besitzen, da das Material durch die ausreichende Schmierung weniger abgenutzt wird.
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