28.03.2023

Frühjahrscheck beim Fahrrad selbst durchführen

Wie jeder andere Nutzgegenstand benötigt auch Ihr Fahrrad von Zeit zu Zeit eine gründliche Kontrolle und Inspektion. Hierbei gilt, je regelmäßiger Sie die Wartung durchführen umso schneller geht es. Wenn die letzte Pflege noch nicht allzu lange her ist, ist diese Aufgabe in recht kurzer Zeit erledigt und Sie können problemlos in die neue Fahrradsaison starten. Beginnen Sie mit der Fahrradkontrolle am besten spätestens einige Tage vor der ersten geplanten Tour. So verschaffen Sie sich ein ausreichend großes Zeitfenster falls ungeplante, kleinere Reparaturen anstehen oder Sie Ersatzteile bestellen müssen. Für diesen Fall finden Sie unter kurbelix.de eine Vielzahl von Anleitungen und Ratgeber die Ihnen weiterhelfen können, die passenden Ersatzteile können Sie in unserem Fahrradteile Online Shop kostengünstig und zeitnah gleich mitbestellen. Die wichtigsten Wartungsarbeiten zum Saisonbeginn und zwischendurch Im nachfolgenden Abschnitt nennen wir Ihnen die wichtigsten Punkte die Sie bei der Wartung Ihres Bikes beachten sollten. In diesem Zug können Sie auch gleich kontrollieren ob Ihre „Heimwerkstatt“ noch ausreichend Pflege- und Reinigungsmittel aufweist. Diese sollten Sie zu jeder Zeit parat haben um unnötigen um übermäßigen Verschleiß vorzubeugen. Fahrradreinigung - Die Grundlage für den Frühjahrscheck Am Besten wählen Sie für sich Arbeitskleidung oder etwas Altes zum Anziehen was ruhig schmutzig werden darf. Um die Hände zu schützen können Sie z.B. Einmalhandschuhe benutzen. Auch andere Handschuhe sind natürlich möglich, allerdings sollten diese möglichst eng anliegen um das Gefühl in den Fingern nicht zu verlieren und den Kontakt zum Fahrrad zu wahren. Für eine klare Sicht auf alle Fahrradteile sollte der erste Schritt immer eine gründliche Reinigung des Bikes sein. Je nach Fahrverhalten oder Unterbringung im Winter kann dies mehr oder weniger Zeit in Anspruch nehmen. An dieser Stelle ist Handarbeit gefragt. Geraten Sie nicht in die Versuchung aus Zeitmangel zum Hochdruckreiniger zu greifen. Dieser kann Feuchtigkeit und Schmutz an empfindliche Stellen am Fahrrad pressen und dadurch Schäden verursachen. Besonders Fahrradketten nehmen einem den Hochdruckreiniger übel, da der sehr harte und Strahl das Fett aus den Kettengliedern spült. Lösen Sie zuerst mit einem haushaltsüblichen Handfeger oder einer nicht allzu harten und festen Bürste den groben Dreck, Staub und andere Verunreinigungen. Mit einer ausrangierten Zahnbürste können Sie gut auch die schwer zugänglichen Stellen erreichen. Achten Sie in jedem Fall darauf die Bürste immer vom Fahrrad weg, also nach außen oder nach unten, zu führen, so dass der Schmutz nicht von einer Stelle zur nächsten geschoben wird. Ist der schlimmste Dreck entfernt, können Sie mit der Feinreinigung beginnen. Hierfür benötigen Sie lediglich einen robusten Lappen und etwas lauwarmes Wasser. Für hartnäckige Verschmutzungen empfehlen sich spezielle, umweltverträgliche Fahrradreiniger. Diese können Sie auch günstig in unserem Online Shop erwerben – natürlich in verschiedenen Varianten und speziell für das Material Ihres Bikes geeignet. Ist das Fahrrad nun sauber und von allen Verunreinigungen befreit sollten Sie es zum Abschluss noch mit einem weichen Tuch trocken reiben. Eine Oberflächenpolitur schützt, pflegt, sorgt für Glanz und vervollständigt die Komplettreinigung Ihres Bikes. Fahrradreifen und Schläuche checken Einer der wichtigsten Punkte bei der Fahrradkontrolle ist das Überprüfen der Reifen und deren Luftdruck. Dies sollten Sie nicht nur vor der ersten Ausfahrt nach einer längeren Standzeit kontrollieren, sondern immer auch in regelmäßigen Abständen zwischendurch, da der Reifen ganz automatisch mit der Zeit an Luft verliert. Das Fahren mit dem falschen Luftdruck kann auch schon nach kurzer Zeit zu Schäden am Fahrradschlauch führen und somit unnötige Kosten verursachen, sofern Sie nicht gerade mit speziellen seitenwandverstärkten Reifen unterwegs sind, wie sie zum Beispiel der Reifenhersteller SCHWALBE anbietet ("Marathon Plus"). Schauen Sie sich also Ihre Fahrradreifen ganz genau an und überprüfen Sie sie auf Schwachstellen, Risse und andere Unregelmäßigkeiten. Sollten Sie Risikofaktoren entdecken empfiehlt es sich den Reifen rechtzeitig zu wechseln, bevor Sie möglicherweise mit einer Reifenpanne liegenbleiben und in Schwierigkeiten geraten. Auf der Reifenflanke finden Sie Angaben zum Mindest- und Maximaldruck Ihres Reifens. Bitte halten Sie sich für eine optimale und langlebige Nutzung immer genau an die Herstellervorgaben. Welchen Druck Ihr Fahrradreifen gerade hat können Sie mit einer Standpumpe mit Nanometer überprüfen und dann ggf. gleich korrigieren. Besitzen Sie eine solche Pumpe nicht können Sie alternativ auch an vielen Tankstellen den Luftdruck überprüfen, allerdings nur wenn Ihr Reifen bzw. Schlauch ein Autoventil (AV) aufweist oder Sie einen Adapter zur Hand haben. Dies ist dann natürlich auch mit einem höheren Zeitaufwand verbunden. Insofern ist es nur empfehlenswert sich eine passende Fahrradpumpe für zu Hause zuzulegen, diese werden Sie häufiger benötigen und die Investition rechnet sich sehr schnell. Fahrradkette überprüfen, pflegen und schmieren Die Fahrradkette ist eines der wichtigsten Bestandteile am Bike und unterliegt einer hohen Belastung und somit auch einem gewissen Verschleiß den es regelmäßig zu überprüfen gilt. Mit der Zeit, je nach Beanspruchung früher oder später, längt sich die Kette und kann so nicht mehr ihre optimale Leistung abrufen. Mehr noch, wird die Längung zu spät bemerkt, kann dies Folgeschäden an anderen Fahrradkomponenten, wie z. B. Kettenblätter, Kurbel und Ritzel, verursachen. Eine detaillierte Beschreibung wie Sie den Verschleiß Ihrer Kette mit einer Messlehre prüfen, finden Sie in unseren hilfreichen Anleitungen unter Kettenverschleiß einer Fahrradkette messen. Dort finden Sie auch Tipps wie Sie vorgehen sollten, wenn schon weitere Schäden entstanden sind. Ist Ihre Fahrradkette aber in Ordnung können Sie mit der Reinigung beginnen. Hierfür benötigen Sie einen festen, sauberen Lappen durch den Sie die Fahrradkette laufen lassen können um Schmutz, Dreck und die alte Schmierung zu entfernen. Die Zwischenräume säubern Sie vorsichtig mit einer kleinen Bürste. Wer im Besitz einer Kettenreinigungsmaschine mit Entfetterlösung ist sollte darauf achten, dass die Lösung mitunter noch einige Tage an der Kette haftet und somit auch eine im Anschluss neu aufgetragene Schmierung zersetzen kann. Um dies zu vermeiden empfehlen sich Kettenreiniger auf Mineralölbasis die schnell oxidieren, so dass man zügig das neue Kettenöl auftragen kann. Ein geeignetes, umweltverträgliches Pflegemittel können Sie bereits für deutlich unter 10 Euro günstig in unserem Online Shop erwerben. Lassen Sie das Öl für eine Weile auf der Kette sowie allen beweglichen Komponenten einwirken und nehmen Sie dann überschüssige Reste mit einem sauberen Tuch auf. An dieser Stelle ist „mehr“ nicht unbedingt „besser“, da an viel Öl auch viel Schmutz haften bleiben kann. Mit einer schmutzabweisenden Schmierung können Sie dieses Problem umgehen. Diese Pflegeprodukte sind allerdings etwas teurer als herkömmliche Öle und müssen zudem auch öfter aufgetragen werden. Lesen Sie zu diesem Thema auch unsere Anleitung Fahrradkette richtig schmieren und ölen. Fahrradbremsen auf optimale Funktion überprüfen Für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr und auch bei der Fahrt ins Gelände ist die einwandfreie Funktion der Bremsen absolut unumgänglich. Die Fahrradbremse sollte immer leichtgängig zu bedienen sein und gleichmäßig greifen. Ein kleiner Tropfen Öl in die Öffnung am Ende der Bowdenzughülle (auch Bautenzug oder Baudenzug genannt) kann bereits Abhilfe schaffen. Achten Sie immer auch auf Veränderungen im Bremsverhalten oder auf ungewöhnliche Geräusche, so dass Sie ggf. ein Problem bereits beheben können bevor Sie in eine Gefahrensituation geraten. Ansonsten gilt es alle Komponenten der Bremse auf Verschleiß zu überprüfen: Beschaffenheit der Bremszüge Beschaffenheit der Bremsbeläge / Bremsklötze Viele detaillierte Beschreibungen und Tipps zu den einzelnen Themen finden Sie in unseren Fahrrad-Reparaturanleitungen unter dem Thema „Fahrradbremsen“. Laufräder (Felgen und Speichen) auf Beschädigungen prüfen Die Laufräder, also Felgen und Speichen sollten ebenfalls auf etwaige Beschädigungen geprüft werden. Achten Sie auf eventuelle Risse, Dellen oder Unwuchten. Zustand der Felgen Spannung der Speichen Detaillierte Beschreibungen und Tipps zu den einzelnen Themen finden Sie in unseren Fahrrad-Reparaturanleitungen unter dem Thema „Laufräder“. Fahrradbeleuchtung auf volle Funktion prüfen Auch wenn die Fahrradbeleuchtung eher zur dunklen Jahreszeit, also zum Herbst oder Winter zum Einsatz kommt, ist beim jährlichen Frühjahrscheck eine Kontrolle auf einwandfreie Funktion ein guter Zeitpunkt. Sind die Lampen am Fahrrad noch fest verschraubt? Funktionieren die/der Ein-/Aus-Schalter einwandfrei? Ist die Frontlampe optimal ausgerichtet und leuchtet nicht zu hoch oder zu tief? Wie Sie den Frontscheinwerfer richtig justieren, können Sie in unserem Ratgeber Fahrradscheinwerfer richtig einstellen nachlesen. Geschraubte Verbindungen am Fahrrad prüfen Recht schnell und einfach gestaltet sich die Kontrolle der Schraubverbindungen (z.B. Sattel, Lenker, Griffe, Gepäckträger, Ständer, Schnellspanner, Schutzbleche, Klingel, Lampen etc.) an Ihrem Fahrrad. Sie benötigen lediglich ein gutes Multifunktionswerkzeug. Durch kurzes Anheben und Fallenlassen des Bikes oder leichtes Ruckeln können Sie lockere Verbindungen ausfindig machen und dann beheben. Bei sensiblen Bauteilen aus empfindlicheren Materialien benötigen Sie allerdings spezielles Werkzeug mit einstellbarem Drehmoment. Halten Sie sich hierbei an die angegebenen Herstellerdaten, damit Sie das Bauteil nicht durch „Überdrehen“ beschädigen. Frühjahrscheck beim Fahrrad - leicht gemacht Wenn Sie alle genannten Wartungs-Tipps beherzigen läuft ihr Zweirad nun wieder „wie geschmiert“ und Sie können sich sorglos auf die nächsten Fahrradtouren freuen. Checkliste Frühjahrscheck Auf Grundlage der vorweg genannten Punkte haben wir nachfolgend eine umfangreiche Checkliste für Sie zusammengestellt, die Sie sich gerne ausdrucken und mit zu Ihrem Bike mitnehmen können, wenn Sie die Wartung und Instandhaltung durchführen. [  ] Fahrrad reinigen [  ] Reifen auf Risse und ausreichend Profil kontrollieren [  ] Schläuche auf richtigen Luftdruck bringen [  ] Fahrradketten auf Verschleiß prüfen und schmieren [  ] Fahrradbremsen prüfen (Beläge, Züge) [  ] Felgen auf Beschädigung (Delle, Acht, Riss) überprüfen [  ] Speichen auf optimale Spannung prüfen [  ] Beleuchtung auf Funktion, Ausrichtung und Sitz prüfen [  ] Alle Verschraubungen (vor allem bei Sattel und Lenker) auf guten Halt bzw. Sitz checken

21.03.2023

Beim E-Bike die Ketten richtig ölen

Die Kette am E-Bike sollte unbedingt gut gepflegt und gehegt werden, damit auf Ihren Touren alles wie geschmiert läuft. Mit dem korrekten Ölen der Fahrradkette verbessern sich die Fahreigenschaften des E-Bikes, denn nicht nur die Kraftübertragung leidet darunter, wenn eine Kette schlecht läuft, da sie nicht richtig geölt ist. Noch dazu wird die Reichweite minimiert und die lauten Laufgeräusche schmälern den Fahrspaß beim Radeln. Außerdem haben teure Antriebskomponenten des Fahrrads einen höheren Verschleiß und es kann somit sein, dass z.B. Kassette, Kettenblatt oder Ritzel früher ausgetauscht werden müssen, was unnötige Kosten bedeutet. Um all diese Punkte gar nicht erst eintreffen zu lassen, ist es wichtig, die Kette gut zu pflegen. Wir erläutern in diesem Beitrag, worauf Sie beim Pflegen und Ölen der Kette achten müssen. Es ist gar nicht viel Aufwand dafür nötig: Lediglich ein paar Minuten Zeit, ein sauberes trockenes Tuch und ein spezielles Fahrrad-Kettenöl. Sinnvoll ist die Nutzung eines Fahrrad-Montageständers; damit sind Wartungs- und Reparaturarbeiten um einiges einfacher durchzuführen am E-Bike. Reinigung vor dem Ölen der Kette am E-Bike Bevor Sie die Kette gemäß unserer Anleitung ölen, ist es wichtig, dass wirklich alle Antriebskomponenten sauber und vom Schmutz befreit sind. Bei hartnäckiger Verschmutzung von Kette, Kassette und Ritzel nehmen Sie eine dafür vorgesehene Kettenbürste zur Reinigung. Durch die Nylonbürsten können Sie den stärkeren Schmutz materialschonend entfernen, ohne dazu Wasser oder gar scharfe Reinigungsmittel zu nutzen, welche schädlich sind. Neben dem Säubern der Kette ist es auch wichtig, die Schaltröllchen des Schaltwerkes mit einem Tuch zu reinigen, sollte Ihr E-Bike eine Kettenschaltung besitzen. Nutzen Sie auf keinen Fall eine Verdünnung oder Benzin – diese spülen die notwendigen Fette heraus und machen die Kette unbrauchbar. Worauf beim Ölen der Fahrradkette am Elektrofahrrad geachtet werden muss Wenn die Kette nun sauber ist, kann diese geölt werden. Dabei direkt auf jedes einzelne Kettenglied einen Tropfen Kettenöl geben. Achten Sie darauf, kein Glied zu übersehen und bleiben Sie auch bei dem einen Tropfen - mehr Öl tut nicht gut. Während der nun folgenden Einwirkzeit von 5 bis 10 Minuten können sie unterstützend alle Gänge leicht durchschalten. Als letzte Handlung nun das überschüssige Öl mit einem – unbedingt – sauberen weichen Tuch abwischen. Sicherheitshalber ein neues Tuch für diesen Arbeitsschritt nehmen. Anleitung zum Pflegen der E-Bike-Kette Als erstes muss die Kette mit einem Tuch gereinigt werden. Mancherorts wird empfohlen eine Spülung der Kette in Verdünnung, Benzin oder ähnlichem zu machen – davon raten wir jedoch ab. Bei solch einer Spülung werden wichtige Fette aus der Kette herausgespült; die Kette wird unbrauchbar und muss getauscht werden. Unsere Empfehlung bei einer starken Verschmutzung von Kette, Kassette und Ritzel: Diese Komponenten vorab mit einer speziellen Kettenbürste reinigen. Durch die Nylonbürsten werden auch starke Verkrustungen entfernt, ohne dass das Material beschädigt wird. Bei einer Kettenschaltung ist es wichtig auch die Schaltröllchen mit einem Tuch zu säubern. Nun werden alle Kettenglieder der Fahrradkette gleichmäßig mit Öl versorgt. Achten Sie darauf, auf jedes Kettenglied einen Tropfen Kettenöl zu geben – nicht mehr. Der Grundsatz „Viel hilft viel“ gilt in diesem Falle nicht. Das Kettenöl dann 5 bis 10 Minuten einwirken lassen. Während der Wartezeit zwischendurch mal durch alle Gänge schalten. Zuletzt nun mit einem Tuch das überschüssige Öl abwischen – wichtig ist, dass das Tuch in dem Bereich tatsächlich trocken und sauber ist. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, nehmen Sie besser ein zweites neues weiches Tuch für diesen Schritt. So einfach geht es – Sie sehen, kein wirklich großer (Zeit-)Aufwand. Sie werden merken, wieviel einfacher und „runder“ Ihr E-Bike nun wieder läuft. Wir wünschen Ihnen weitere gute Fahrten mit dem frisch geölten Pedelec. Kurzzusammenfassung der Arbeitsschritte zum richtigen Ölen der E-Bike-Kette Hartnäckigen Schmutz an den Antriebskomponenten entfernen Säubern der Fahrradkette und Schaltröllchen mit einem Tuch Auf jedes Kettenglied einen Tropfen Kettenöl geben (nicht mehr) Einwirkzeit: 5 bis 10 Minuten Mit einem weichen und (ganz wichtig) sauberen Tuch das überschüssige Öl abwischen  

21.03.2023

Montage einer Anhängerkupplung am Fahrrad

Wozu dient eine Anhängerkupplung? Wenn Sie Ihre Kinder am liebsten mit dem Fahrrad zum Kindergarten bringen, häufig größere Mengen einkaufen oder oftmals schwere Getränkekisten zu transportieren haben, ist ein Anhänger hinten am Fahrrad ein besonders komfortables Hilfsmittel. Diesen können Sie je nach Bedarf schnell und einfach mithilfe einer Anhängerkupplung sicher am Bike befestigen und so unterschiedlichste Lasten ganz bequem ohne großen Kraftaufwand befördern. Daneben gibt es spezielle Hundeanhänger, so dass Sie Ihren Liebling auch auf längeren Fahrradausflügen problemlos mitnehmen können. Mit einer Fahrrad-Anhängerkupplung haben Sie also vielfältige, flexible Möglichkeiten im Alltag, auch sperrige Gegenstände mit dem Fahrrad zu transportieren. Meist ist beim Kauf eines Anhängers auch gleich die optimale Kupplung beigelegt oder zumindest empfohlen. Sollte dies nicht zu Ihrem Fahrradtyp passen, haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Befestigungsarten. Welche Fahrrad-Anhängerkupplungen gibt es im Handel und welche ist die richtige für mich? Anhängerkupplungen gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen und für nahezu jeden Fahrradtyp. Auch E-Bikes lassen sich mit einem Fahrradanhänger ohne weiteres verbinden. Da auch Diebe vor Fahrradanhängern keinen Halt machen, gibt es von einigen Herstellern sogar abschließbare Modelle. Zunächst einmal werden Kupplungssysteme in ein- und zweiteilig unterschieden. Bei einem kostengünstigen System aus nur einem Bauteil muss jeweils vor Fahrtantritt die Kupplung am Fahrradrahmen umständlich und zeitaufwendig verschraubt werden, was mitunter auch zu unschönen Lackschäden führen kann. So ist hier die Lenkung relativ starr und ein Ausscheren des Anhängers beim Kurvenfahren kaum möglich. Auf diese Kupplungsart sollten Sie nur zurückgreifen, wenn Sie den Fahrradanhänger nicht täglich, sondern nur gelegentlich verwenden möchten. Demgegenüber bleibt bei einer zweiteiligen Kupplung ein Verbindungsstück dauerhaft am Zugfahrrad montiert und der Deichselaufsatz wird nur noch eingehängt. So lassen sich auch sehr enge Kurven mit dieser Kupplungsvariante wesentlich komfortabler fahren, da der Anhänger viel mehr Bewegungsfreiheit im Kupplungsbereich hat. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein zweigeteiltes Kupplungssystem wesentlich flexibler in der Handhabung ist und auch bei plötzlichen Ausweichmanövern im Straßenverkehr weitaus mehr Sicherheit bietet. Darüber hinaus können Sie sich zwischen folgenden drei Kupplungs-Modellen entscheiden: Achskupplung Kupplung zur Montage an der Sattelstütze Rahmenkupplung Montage der unterschiedlichen Kupplungssysteme am Fahrrad Achskupplung Diese wohl beliebteste und am häufigsten verwendete Kupplungsart eignet sich für die meisten handelsüblichen Kinder- und Tiertransportanhänger. Sie wird auf der Hinterradachse gegenüber vom Schaltwerk montiert. Bei einem Laufrad mit eingebautem Schnellspanner ist die Montage kinderleicht. Zunächst wird die Schnellspannachse komplett vom Hinterrad gelöst. Sodann kann der Kupplungshalter auf den Schnellspanner gezogen und anschließend wieder sicher am Hinterrad befestigt werden. Mehr brauchen Sie hier nicht tun! Bei neueren Mountain- oder All-Terrain Bikes ist meist statt eines Schnellspanners eine Steckachse verbaut. Hier wird ein entsprechender Achsadapter oder aber auch eine Austauschsteckachse benötigt. Bei Fahrrädern mit eingebauter Nabenschaltung, was vor allem bei E-Bikes der Fall sein wird, ist ein kleiner, zusätzlicher Aufnahmeadapter zum Ziehen des Anhängers notwendig. Rahmenkupplung Hier erfolgt eine Befestigung an der Kettenstrebe bzw. am Rahmendreieck des Hinterrades, an der Stelle, an welcher meist auch der Fahrradständer montiert wird. In der Regel sind vom Hersteller schon entsprechende Löcher am Fahrradrahmen vorgebohrt, so dass der Kupplungsaufsatz nur noch eingeschraubt werden muss. Sattelstützkupplung Bei dieser Modellart wird die Kupplung an der Sattelstütze unter dem Fahrradsattel ebenfalls mittels Schraubverbindung fest montiert. Das System für sogenannte Hochdeichseln wird wegen der Kippgefahr meist nur bei Transportanhängern mit Zieh- bzw. Schiebegriff genutzt, wobei hier unbedingt auf das zulässige Ladungsgewicht geachtet werden sollte. Wie Sie sehen, gibt es für jeden Fahrradtyp und alle Anhängerarten den passenden Kupplungsaufsatz, egal ob City-, Mountain- oder Elektro-Bike . Hier sollten Sie beim Kauf vor allem auf optimalen Komfort und größtmögliche Sicherheit achten. Eine gute Anhängerkupplung lässt sich einfach bedienen und im Notfall mit nur wenigen Handgriffen vom Anhänger trennen. Wir hoffen, Sie konnten sich anhand dieser Anleitung für ein passendes Kupplungssystem entscheiden und Ihnen nützliche Hinweise zur Montage an Ihrem Fahrrad geben.

21.03.2023

So restaurieren Sie ein altes Fahrrad

Restaurieren liegt voll im Trend. Aus alt mach neu – diese gegenläufige Tendenz zur Wegwerfgesellschaft birgt den ein oder anderen Vorteil in sich. Der Spaß, die Muße und der Erfolg beim Schaffen einer individuellen handwerklichen Leistung ist hierbei nur ein Aspekt. Ein altes Velo kann im aufgearbeiteten Zustand einen ganz besonderen und einzigartigen Charme ausstrahlen. Oftmals benötigen Sie gar nicht so viele Materialien für diese Arbeit: Lassen Sie sich nicht vom ersten äußerlichen Eindruck abschrecken! Wenn Rost und Dreck beseitigt sind, kann auch mal ein echtes Schmuckstück zutage treten. Der Lohn für Ihre Mühen wird ein Fahrrad sein, welches es so wahrscheinlich kein zweites Mal gibt. Für die Fahrrad Restauration brauchen Sie folgendes ein altes Fahrrad standardmäßiges Werkzeug aus der Heimwerkstatt Reinigungsmittel und Rostlöser Zeit, Engagement und Leidenschaft Fahrrad-Ersatzteile nach Bedarf Anleitung: So restaurieren Sie ein altes Fahrrad An erster Stelle steht immer eine gründliche Säuberung, erst dann lässt sich der wahre Zustand des Bikes beurteilen. Entfernen Sie zunächst Dreck und Schmutz, wie zum Beispiel eingetrocknete Erde, Staub und Schlamm. Als nächstes müssen eventuelle Roststellen beseitigt werden. Hierfür verwenden Sie am besten einen speziellen Rostlöser. Halten Sie sich bei der Verwendung bitte genau an die Herstellerhinweise. Bei einem alten Fahrrad werden Sie nicht drum herum kommen das ein oder andere Verschleißteil zu ersetzen. Im klassischen Fall sind hiervon Kette, Reifen, Bremsen und Bremsbeläge betroffen. Lassen Sie sich beim Kauf von Ersatzteilen beraten, damit diese auch sicher zu Ihrem Bike passen. Erhalten Sie bei alten Fahrrädern die Retro-Optik Wer ein altes Fahrrad restauriert, legt in der Regel auch Wert auf ein individuelles und stilvolles Äußeres, zum Beispiel in Retro-Optik. Überlegen Sie sich im Vorfeld wie Ihr Bike später einmal aussehen soll. Mit einem schicken Ledersattel im Vintage-Look lässt sich zum Beispiel relativ einfach ein visuelles Statement setzen. Passende Accessoires (Korb, Werkzeugtasche etc.) können das Gesamtbild abrunden. Bei den Verschleißartikeln können Sie zum Beispiel in folgender Reihenfolge vorgehen: Kette wechseln Reifen wechseln Gangschaltung überprüfen Bremsen prüfen und Bremsbeläge wechseln Lichtanlage prüfen und gegebenenfalls durch energiesparende LED-Lampen tauschen (gibt es auch im Retro-Look) Achten Sie darauf, dass sich alle Ersatzteile unauffällig in die Optik Ihres Bikes einfügen, damit der spezielle Look nicht verloren geht. Viele neue Artikel sind auch mit einem nostalgischen Design erhältlich. Beachten Sie aber auch, dass das Äußere nicht an erster Stelle stehen sollte. Sicherheitsrelevante Bauteile sollten im Zweifel, zum Beispiel bei starkem Rostbefall, immer ausgetauscht werden, auch wenn sie noch „hübsch aussehen“ und perfekt in die Optik passen.   

21.03.2023

So entwässern Sie Ihren Fahrradrahmen

Wasser und Feuchtigkeit sind der Feind aller korrosionsanfälligen Materialien. Auch beim Fahrrad gilt daher die Empfehlung, dass das Bike, insbesondere bei Nichtbenutzung, möglichst sicher und trocken steht. Aber selbst wenn Sie nur bei Sonnenschein fahren und Ihr Zweirad ausschließlich im Schuppen geparkt wird, kann es zu Wasseransammlungen, zum Beispiel durch Kondensation, kommen. Hierbei kann Feuchtigkeit sogar in den Fahrradrahmen gelangen, der umgekehrte Weg wieder hinaus gelingt leider nicht ganz von allein. In der Vergangenheit war es üblich, dass Fahrräder zu diesem Zweck eine Entwässerungsstelle besitzen. Diese befand sich zumeist an der Unterseite des Tretlagers, in Form einer kleinen Öffnung im Fahrradrahmen. Mittlerweile ist diese Eigenschaft bei neueren Fahrradmodellen nicht mehr zwangsläufig vorhanden. Dennoch gibt es natürlich verschiedene Möglichkeiten, wie Sie Ihren Fahrradrahmen von Zeit zu Zeit entwässern können. Sollte Ihr Fahrrad diese Öffnung noch besitzen, können eventuelle Wassereinlagerungen ganz einfach abfließen. Sie sollten nur gelegentlich kontrollieren, ob die Öffnung nicht durch Fett oder Schmutz verstopft ist. In diesem Fall müssten Sie das Tretlager ausbauen und den Ausgang reinigen. Wenn Ihr Fahrrad von Haus aus keine Entwässerungsstelle aufweist, haben Sie zwei Möglichkeiten. Entweder Sie öffnen den Rahmen nur temporär mittels Demontage einer Komponente oder Sie bohren selbst eine dauerhafte Öffnung, damit die Feuchtigkeit abfließen kann. Variante 1 - So bekommen Sie Wasser aus dem Rahmen Die einfachste Möglichkeit, den Rahmen zu öffnen und das Wasser abfließen zu lassen ist der Ausbau der Sattelstütze. Wenn Sie Ihr Bike anschließend auf den Kopf stellen, kann die Feuchtigkeit entweichen. Das gleiche Prinzip funktioniert alternativ auch beim Lenkkopf. Hierbei müssen Sie die Einstellschraube des Lenkkopfes lösen, nicht den Steuerkopf. Wenn Sie die Schraube nach getaner Arbeit wieder festziehen, vergessen Sie dabei bitte nicht, dass es sich um eine Einstellschraube und nicht um eine Feststellschraube handelt. Die Schraube darf also nicht bis zum Anschlag angezogen werden. Variante 2 - Rahmen entwässern Wenn Sie eine dauerhafte Öffnung in Ihren Rahmen bohren möchten, ist Vorsicht und handwerkliches Geschick gefragt. Bauen Sie für diesen Vorgang zunächst das Tretlager aus und stellen Sie Ihr Bike anschließend auf den Kopf. Etwa in der Mitte des Tretlagergehäuses, so dass später keine Züge behindert werden, markieren Sie sich Ihren Bohrpunkt. Sorgen Sie außerdem für einen ausreichend festen Stand, damit Sie Ihren Fahrradrahmen nicht durch Abrutschen beschädigen oder sich selbst gar verletzen. Wenn Sie beim Bohren ein passendes Stück Holz in das Tretlagergehäuse stecken, schützen Sie Ihren Rahmen vor schadhaften Defekten. Wenn die Öffnung im Rahmen geschafft ist, sollten Sie diese Stelle noch entgraten und mit etwas Klarlack versiegeln. Diese Variante kommt für Fahrradrahmen aus Carbon nicht infrage.

21.03.2023

Lackschäden (Kratzer & Schrammen) am Fahrradrahmen beseitigen

Genauso wie beim Auto kann ein Lackschaden am Bike sehr ärgerlich sein. Nicht nur wenn das Fahrrad besonders teuer war oder hochwertig ist. Insbesondere wenn Sie Ihr Bike öfter an öffentlichen Orten abstellen, ist ein Lackschaden oder Kratzer aber leider nicht so selten. Ein häufiges Anlehnen an einer immer gleichen Kontaktstelle kann bereits für kleinere Blessuren sorgen. Auch wenn es unerfreulich ist, glücklicherweise lässt sich der Lack am Alu-Fahrradrahmen mit wenigen Hilfsmitteln aus dem Baumarkt schnell und einfach selbst ausbessern. Hierfür benötigen Sie die nachfolgenden Materialien, das eine oder andere haben Sie vielleicht sogar bereits in Ihrer Heimwerkstatt vorrätig. Benötigte Hilfsmittel um den Lack des Fahrradrahemens auszubessern Metallhaftgrundierung Lack (in der Rahmenfarbe) Lackpolitur Wachs-/Silikonentferner Nass-Schleifpapier (Körnung: 200, 400 und 800) Baumwolltuch sowie Putztücher (fusselfrei) Feiner Pinsel Kleine Lackschäden am Fahrrad ausbessern Geringe Mängel können einfach auspoliert werden. Hierfür können Sie eine handelsübliche Autolackpolitur verwenden. Die sehr feinen Schleifpartikel in der Politur sorgen dafür, dass eine dünne Schicht Lack abgetragen wird und verschließen gleichzeitig die Unebenheiten. Reinigen Sie die schadhafte Stelle vorab mit Wasser und Spülmittel oder mit einem Fahrradreinigungsprodukt. Streichen Sie ein wenig von der Politur auf die betroffene Stelle und verreiben Sie diese mit dem Baumwolltuch. Führen Sie gleichmäßige Hin-und-Her-Bewegungen quer zum Rohr durch, so wird die Substanz homogen in den Lack massiert. Größere Lackschäden am Fahrrad beseitigen Stärkere Schäden erfordern ein wenig mehr Aufwand. Lockere Lackreste müssen zunächst entfernt werden, um einen sauberen Übergang gestalten zu können. Verwenden Sie für diesen Arbeitsschritt das 200er Nass-Schleifpapier. Anschließend bearbeiten Sie die betroffene Stelle behutsam und vorsichtig mit dem 400er Nass-Schleifpapier, bis Sie eine dreistufige Fläche (von innen nach außen: Metall – Grundierung – Lack) erreicht haben. Säubern Sie nun die gesamte Stelle mit dem Silikonentferner und befreien Sie diese von eventuellen Fetten, Staub und anderen Resten. Verwenden Sie hierfür ausschließlich den Silikonentferner. Viele andere Mittel sind zu aggressiv für den empfindlichen Lack oder enthalten ungeeignete Bestandteile. Wenn alles sauber ist, können Sie eine dünne Schicht Metallhaftgrundierung auftragen. Für ein ebenes Endergebnis sollte die Grundierung nicht bis zum eigentlichen Decklack aufgetragen werden. Die Trocknungszeit der Grundierung entnehmen Sie bitte der Gebrauchsanweisung des jeweilig verwendeten Produkts. Diese sollte natürlich eingehalten werden. Erst wenn die Grundierung komplett getrocknet ist, geht es weiter. Mit dem 800er Nass-Schleifpapier glätten Sie nun die betroffene Fläche. Zwischendurch immer wieder sauber wischen und abschließend noch einmal mit dem Silikonentferner gründlich putzen. Im vorletzten Schritt wird der Decklack in der passenden Farbe aufgetragen. Eine dünne Schicht ist hier in der Regel ausreichend. Wenn Sie im ersten Versuch nicht zufrieden sind, können Sie die vorangegangenen Schritte wiederholen, indem Sie noch einmal nass anschleifen und im Endeffekt eine zweite Schicht Decklack auftragen. Zu guter Letzt wird großflächig poliert – aber natürlich erst, wenn der Decklack nach Herstellervorgaben komplett getrocknet ist. Mit ein wenig Politur und einem sauberen Baumwolltuch werden so abschließend auch die letzten Unebenheiten beseitigt. Gehen Sie in diesem Arbeitsschritt auch über die ehemals betroffene Fläche hinaus, so erzielen Sie ein besonders gleichmäßiges Endergebnis.

21.03.2023

Die richtige Anwendung eines Messschiebers

Der Messschieber gehört zu den wichtigsten Werkzeugen überhaupt und sollte einen festen Platz in jeder gut sortierten Heimwerkstatt haben. Manchmal wird der Messschieber auch Schieblehre, Schublehre oder Kaliber genannt. Er wird zumeist aus rostfreiem, gehärtetem Stahl gefertigt. Es gibt ihn aber auch aus einfachem Stahl, Messing oder glasfaserverstärktem Kunststoff. Dieses Handmessgerät mit Skala dient der genauen Vermessung von Durchmessern und Längen sowie der Bestimmung verschiedenster Innen- und Außenmaße. Es besteht im Wesentlichen aus einer längeren Stange, an deren Kopfende zwei unbewegliche Schenkel angebracht sind (ein größerer Schenkel und ein kleinerer Schenkel). Auf der Stange ist ein beweglicher Schieber (= variabler Schenkel) angebracht, an dem sich ebenfalls zwei Messschenkel befinden. Mit der Feststellvorrichtung sorgen Sie dafür, dass der Schieber nicht mehr verrutschen kann. Die mögliche Ungenauigkeit eines Messschiebers liegt etwa bei 0,01 bis 0,2 mm. Eines vorweg: Auch wenn die Benutzung des Messschiebers fast selbsterklärend ist, verwenden einige Hobbyschrauber das Werkzeug nicht immer ganz korrekt, bzw. unterschätzen den Einfluss verschiedener Faktoren auf die Genauigkeit. Wir erläutern Ihnen nachfolgend wie Sie den Messschieber bei verschiedenen Maßen korrekt benutzen. 1) Das Innenmaß mit dem Messschieber messen Zur Bestimmung des Innenmaßes von hohlen Gegenständen werden die beiden kleinen Messschenkel verwendet. Diese müssen zusammengeschoben in die Öffnung des zu messenden Gegenstands gesteckt werden. Anschließend ziehen Sie die Schenkel bis zum Kontakt auf, dann können Sie Ihren Messwert ablesen. 2) Das Außenmaß mit dem Messschieber bestimmen Um den äußeren Umfang zu messen, verwenden Sie die beiden größeren Schenkel. Schieben Sie diese ausreichend weit auf, legen Sie den Gegenstand dazwischen und schieben Sie die Messschenkel dann, ohne größeren Kraftaufwand, wieder zusammen. Achten Sie auf eine gute Auflagefläche der Schenkel und verwenden Sie nicht nur die Spitze. 3) Das Tiefenmaß mit dem Messschieber bestimmen Am Ende der langen Stange befindet sich eine kleine, dünnere Erweiterung. Hiermit können Sie das Tiefenmaß von Löchern oder nicht durchgehenden Bohrungen bestimmen. Stecken Sie die Erweiterung bis zum Bodenkontakt in das zu messende Objekt und ziehen Sie anschließend den Schieber bis zum Kontakt herunter. Wenn Sie die Erweiterung nun wieder rausnehmen, können Sie dort den Messwert an der vorhandenen Skala ablesen. Diese drei Punkte sind den meisten Amateurtüftlern noch bekannt. Wenn Sie aber sehr genaue Werte im Bereich von Zehntelmillimetern benötigen, gilt es eine Reihe weiterer Faktoren zu beachten: Sorgen Sie dafür, dass der Messschieber und das zu messende Objekt sauber und gratfrei sind. Beachten Sie die Referenztemperatur von 20°C. Sorgen Sie für optimale Lichtverhältnisse. Der Messvorgang darf nicht unter ausgeprägtem Kraftaufwand erfolgen. Ein häufiger Fehler: Die Messschenkel müssen immer schön bündig an der Objektoberfläche anliegen. Wenn Sie nur die Spitze der Schenkel zum Messen verwenden wird es schnell ungenau. Der Messchieber darf nicht schräg angesetzt oder schräg abgelesen werden, sonst drohen sogenannte Kippfehler, die einen ungenauen Wert verursachen. Ablesen der Noniusskala zur Ermittlung von Zehntelmillimetern Auf der langen Stange des Messschiebers befindet sich die Hauptskala mit ihrer Einteilung in Zentimetern beziehungsweise Millimetern. Die Noniusskala dient zum Ablesen der Zehntelmillimeter. Sie befindet sich auf dem Schieber und ist für gewöhnlich in 0,5-Schritten von 0 bis 9 unterteilt. Lesen Sie Ihren Millimeterwert zunächst auf der Hauptskala ab, der Nonius zeigt an dieser Stelle den Wert 0. Manchmal steht diese 0-Markierung des Nonius nicht genau einer Millimeter-Markierung auf der Hauptskala gegenüber. In diesem Fall können Sie dann die Kommastellen auf dem Nonius ablesen. Beispiel: Sie lesen auf der Haupskala einen Wert zwischen 22 und 23 Millimetern ab. Zur genauen Bestimmung betrachten Sie die Noniusskala. Die Markierung der 0 befindet sich in diesem Fall ebenfalls nicht vollkommen exakt unter einer Millimeter-Markierung. Betrachten Sie nun die Noniusskala: Die erste Markierung (0 bis 9), die exakt mit einer Markierung der Hauptskala übereinstimmt, stellt Ihre Kommazahl dar. Angenommen die 6-Markierung der Noniusskala trifft genau auf eine Millimeter-Markierung der Hauptskala, dann beträgt Ihr exakter Messwert 22,6 mm. Bei einem Messschieber mit digitaler Anzeige können Sie sich diesen Weg der Bestimmung sparen. Hier können Sie Ihren genauen Wert ganz einfach auf dem Display ablesen.