Lebensdauer des E-Bike Akkus erhöhen
19.04.2024Die wachsende Beliebtheit von modernen E-Bikes ist immer noch ungebrochen. Auch wenn die Zweiräder mit der hilfreichen Tretunterstützung in punkto Anschaffungskosten zumeist noch über den konventionellen Fahrrädern liegen, bekommen interessierte Radler ein E-Bike mittlerweile doch zu relativ günstigen Preisen. Dennoch gilt es zu bedenken, dass nicht nur der Ausgangspreis im Vergleich zum reinen muskelbetriebenen Fahrrad höher liegt, sondern auch die Ersatz- und Verschleißteile. Hierbei lohnt es sich oft auf eine gewisse Qualität zu achten, damit die Bauteile den höheren Belastungen auch zuverlässig und langanhaltend standhalten können. Ein besonderes Augenmerk sollte bei E-Bikes auf dem Akku liegen. Wird dieser nicht ordnungsgemäß gepflegt und muss ausgetauscht werden, können schnell mal einige hundert Euro fällig werden, denn der Akku gilt als teuerstes Verschleißteil am E-Bike.
Kein E-Bike Akku ist für die Ewigkeit
Eines vorweg: der Stromspeicher des E-Bikes, zumeist ein Lithium-Ionen-Akku, ist ein Verschleißteil. Selbst die allerbeste Pflege kann nicht verhindern, dass die Batterie irgendwann einmal ausgetauscht werden muss. Allerdings ist es möglich, mit guter Pflege und unter Beachtung einiger Punkte, das Maximum aus dem Akku herauszuholen. 500 bis 700 Aufladungen sind Standard, ein sehr hochwertiger E-Bike-Akku kann bei korrekter Behandlung bis zu 1500 Ladezyklen durchhalten, bevor die Definition eines verschlissenen Akkus erreicht ist. Dieser Punkt tritt ein, wenn die Batterie nur noch 30 Prozent der Anfangskapazität aufweist.
Wie schnell der Verschleiß von statten geht, ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Hier ist nicht allein eine intensive Nutzung entscheidend. Auch bei Nichtbenutzung verliert der Akku einige Prozentpunkte an Kapazität. Allein durch die Lagerung gehen, je nach Hersteller, 0,5 bis 3 Prozent an Leistung pro Jahr verloren. Am meisten wird die energiereiche Batterie allerdings durch unsachgemäße Behandlung in Mitleidenschaft gezogen.
Der richtige und schonende Umgang mit E-Bike-Akkus für eine maximale Lebensdauer
E-Bike Akkus mögen keine extremen Temperaturen. Das Fahrrad selbst interessiert sich relativ wenig für die Temperaturschwankungen zwischen den Jahreszeiten, der Akku aber kann darauf mitunter empfindlich reagieren, was eine mögliche Abnahme der Ladekapazität zur Folge haben kann. Optimalerweise führen Sie die Batterie mit sich, wenn Sie Ihr Bike abgestellt haben, so dass weder die pralle Sonne noch Minusgrade eine Chance haben den Verschleiß zu beschleunigen. Natürlich ist das aber nicht immer möglich. Achten Sie im Sommer allerdings darauf, dass Ihr E-Bike nicht über einen längeren Zeitraum in der Sonne verweilt. Im Winter sollte das Bike gut geschützt stehen und der Akku entnommen werden. Eine trockene und kühle Lagerung bei etwa 10 bis 15 Grad sind hier empfehlenswert. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass der Akku dann weder komplett voll noch komplett leer ist. Ein Ladezustand von etwa 2/3 der Kapazität hat sich als optimal erwiesen. Wenn Sie Ihr Bike längere Zeit überhaupt nicht nutzen, zum Beispiel in den Wintermonaten, sollten Sie den Ladezustand des Akkus nach einigen Wochen der Lagerung kontrollieren. Fällt dieser unter die Mindestgrenze, können Schäden am Stromspeicher entstehen.
Befreien Sie den Akku und seine Kontakte regelmäßig von Verunreinigungen. Verwenden Sie hierfür am besten einen leicht feuchten Lappen. Nutzen Sie aber bitte in keinem Fall einen starken Wasserstrahl und tauchen Sie das Gerät niemals unter Wasser.
Das richtige Laden der E-Bike-Akku-Batterie
Immer noch halten sich hartnäckige Gerüchte, dass das stete vollständige Laden und Entladen für eine Akku-Batterie der korrekte Umgang sei. Dies trifft nicht auf die mittlerweile gängigen und weit verbreiteten Lithium-Ionen-Akkus zu. Eher das Gegenteil ist der Fall. Der Akku sollte nach der Kalibrierung nicht mehr vollständig entleert werden. Die sogenannte Tiefenentladung beeinträchtigt die Lebensdauer des Akkus in negativer Weise. Auch das vollständige Aufladen wird oftmals nicht empfohlen. Lesen Sie sich vor der Benutzung die Herstellervorgaben genau durch und heben Sie die Gebrauchsanweisung gut auf, damit Sie gegebenenfalls später noch einmal etwas nachlesen können. Verwenden Sie außerdem ausschließlich das Original-Ladegerät. Für Pendler oder Langstreckenfahrer kann sich ein mobiles Ladegerät oder sogar ein Zweit-Akku lohnen, damit Sie nicht von einer leeren Batterie überrascht werden, wenn Sie den Ladezustand einmal nicht kontrolliert haben.
Der E-Bike-Akku gehört in fachmännische Hände
Wenn Ihnen irgendetwas an Ihrer Fahrradbatterie seltsam vorkommt, sie nicht mehr richtig auflädt oder ungewöhnlich schnell entlädt, sollten Sie in keinem Fall selbst Hand anlegen oder gar versuchen den Akku zu öffnen. Der Stromspeicher ist ein sehr diffiziles System, welches viel Energie beinhaltet. Die unsachgemäße Behandlung kann nicht nur zu Kurzschlüssen führen, in der Konsequenz erlischt auch jedweder Garantieanspruch. Bei jeder Art von Problemen mit dem Akku sollte der erste Weg zum Fachhändler führen.
Tipps zum Akku-Kauf für das E-Bike
E-Bike-Akkus gibt es in vielen verschiedenen Preisklassen. In erster Linie muss die Batterie aber zu Ihrem System passen. Wir empfehlen dringend, dies überaus sorgfältig zu prüfen um Schäden an Motor und Bike zu vermeiden, bevor Sie sich ein neues Gerät zulegen. Im Zweifel sollten Sie auch hier wieder einen Fachmann zu Rate ziehen. Neben der Preisfrage bestehen sicherlich auch noch Unterschiede in Leistung, Reichweite und Lebensdauer. Auch hier lohnen sich gründliche Überlegungen. Bedenken Sie auch, dass Sie eventuell einmal ein Ersatzteil benötigen. In diesem Fall kann es mitunter kompliziert werden, wenn Sie ein preisgünstiges No Name-Produkt gewählt haben. Unter Umständen lassen sich für diese Geräte bereits nach relativ kurzer Zeit keine Austauschartikel mehr beschaffen. Die Weiterentwicklung der Hochleistungsbatterien erfolgt fortwährend und stetig, neue Innovationen und verbesserte Produkte lösen ältere Produkte zügig ab. Bei den renommierten europäischen Herstellern stehen Ihre Chancen diesbezüglich deutlich besser.
Info: Akku Kalibrierung
Damit der Akku sein volles Potenzial ausschöpfen kann, sollte er ganz zu Beginn der Nutzung kalibriert werden. Lesen Sie aber zunächst die Herstellerangaben, denn bei manchen Akkus ist dies bereits ab Werk erledigt. Falls nicht, müssen Sie nichts weiter tun, als am Anfang drei bis fünf Mal den Akku komplett aufladen und dann komplett „leerfahren“. Die Batterie wird sozusagen „eingefahren“. Nach der Kalibrierung wird der Stromspeicher, wie oben beschrieben, möglichst nicht mehr komplett gefüllt oder geleert.
Info: BMS – Battery-Management-System
Hochwertige E-Bike-Akkus verfügen über ein sogenanntes BMS zur Überwachung und Steuerung der Systeme in Inneren des Akkus. Das BMS ist das „Gehirn“ des Akkus und verhindert zum Beispiel eine Überhitzung, indem es den Akku in diesem Fall ausschaltet. So wird ein irreparabler Hitzeschaden verhindert und Ihr Portemonnaie geschont. Während des Ladevorgangs sorgt das BMS dafür, dass alle Zellen gleichmäßig aufgeladen werden. Zudem schützt das BMS vor einer möglichen Überspannung, zum Beispiel wenn der Akku im Ladegerät vergessen wurde. Der Ladevorgang wird dann vom BMS unterbrochen und der Akku kann keinen Schaden nehmen. Bei hochwertigen E-Bike-Akkus gibt das BMS sogar eventuelle Probleme und Fehlermeldungen an den Motor weiter. Wie viele Aufgaben das BMS letztendlich übernimmt und wie ausgereift es funktioniert, ist herstellerabhängig.
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