Fahrrad vor Diebstahl schützen
28.03.2024Fahrraddiebe arbeiten mit vielen unterschiedlichen Methoden, um an neues Diebesgut zu kommen. Kein Fahrradschloss bietet hundertprozentige Sicherheit gegen Langfinger. Doch kann man es ihnen sehr schwer machen – ein wichtiger Faktor ist dazu die Abschreckung.
Morgens hat man sein Zweirad am Fahrradständer der U-Bahn-Station abgeschlossen. Nachmittags dann der Schock: Das Schloss liegt aufgebrochen einfach so auf dem Boden und das Rad ist weg! Solche Situationen geschehen oft in Deutschland! Gut 900 Fahrräder werden täglich geklaut! 2015 waren es rund 335.000 Stück! Laut polizeilicher Kriminalstatistik wird nur etwa jeder 10. Diebstahl aufgeklärt.
Brutale Methoden von Langfingern beim Fahrradklau
Die meisten Diebe greifen zu brutalen Methoden, um Fahrradschlösser zu knacken. Sie gehen teils mit Bolzenschneider, Säge oder sogar einem Wagenheber auf Diebeszug. Wagenheber werden z.B. an Bügelschlössern ausprobiert. Sie klemmen den Heber zwischen die Bügel und kurbeln mit der Hoffnung, dass die Bügel aufreißen. Einige Diebe verzichten jedoch ganz auf schweres Werkzeug. Es wird versucht die Schließzylinder direkt zu überwinden. Von Experten wird dieses Vorgehen Picking genannt.
Kein Fahrradschloss ist sicher
Kein Schloss bietet eine hundertprozentige Sicherheit. Jedoch kann man es den Bösewichten sehr schwer machen. Die Grundregel „Schnell zu knackende Schlösser, ziehen Langfinger eher an“ gilt hier durchwegs. Viele Diebe sind Gelegenheitstäter und machen den Fahrradklau eher spontan. Ein günstiges Spiralkabelschloss z.B. leistet einem Dieb kaum Widerstand und ist schnell durchgetrennt. Je nach Schlossart geht dies bereits mit leichterem Haushaltswerkzeug. Eigentlich sind diese dünnen Schlösser, die meist nur ein paar Euro kosten, nur dazu da, um das Fahrrad fix anzuschließen, wenn man kurz in die Tankstelle reingeht. So kann es nicht einfach und schnell weggefahren werden. Rahmenschlösser am Rad erfüllen den gleichen Zweck. Beide sind als alleinige Schlösser jedoch unsicher.
Die Auswahl an Fahrradschlössern im Handel ist groß. Wenn Sie ein Bügelschloss kaufen möchten, sollten Sie Ihr Rad mit zum Kauf dazu nehmen, um genau zu schauen, welche Halterung tatsächlich an das Fahrrad passt.
Fahrradschloss dient bereits optisch der Abschreckung
Ein wichtiger Faktor beim Fahrradschloss ist die Abschreckung. Diebe wollen schnell sein! Bereits der Anblick eines schweren, massiv wirkenden Schlosses lässt den Langfinger unter Umständen einen großen Bogen um dieses Zweirad machen. Falls das Aussehen nicht abschreckt, sollte das Schloss den Bruchversuch aber möglichst lange widerstehen. Ein gutes Schloss wiegt einiges und kostet auch seinen Preis, aber es ist eine gute Investition.
An der Faustregel „Rund 10 % des Radpreises ruhig für das Schloss investieren“ kann man sich gut orientieren, auch wenn es nur grob gemeint ist bzw. auch abhängig von der jeweiligen Region. In manchen Städten, wo besonders viel geklaut wird, ist es sinnvoll auch günstige Fahrräder mit vergleichsweise teuren Schlössern zu sichern.
Praktische Gesichtspunkte nicht außer Acht lassen
Der Preis sollte nicht das alleinige Kriterium sein. Weitere Fragen, die bedacht werden müssen: Wo und wie lange steht das Fahrrad an einem bestimmten Punkt? Schlosshersteller geben je nach Einsatzbereich für ihre Produkte Sicherheitsklassen an, die eine Einschätzung erlauben sollen. Als Käufer sollten Sie aber bedenken, dass die Skalen nicht genormt und von Hersteller zu Hersteller verschieden sind. Bei namhaften Firmen geben sie aber zumindest eine Orientierung.
Panzerkabel, Falt- und Kettenschlösser können sehr robust sein; gleichzeitig sind sie aber auch recht flexibel. Beim Anschließen des Bikes lassen sie sich somit auch gut um voluminöse Gegenstände wickeln. So etwas geht bei einem Bügelschloss eher nicht. Dafür gelten die u-förmigen und starren Schlösser als relativ sicher.
Beim Fahrradschloss-Kauf worauf achten?
Bedenken Sie beim Schlosskauf auch praktische Gesichtspunkte. Ein Schloss kann nur gut und brauchbar sein, wenn es auch vernünftig am Fahrrad angebracht werden kann. Bei Bügelschlössern, wie gesagt, ist es sinnvoll das Fahrrad mit zum Geschäft zu nehmen, um zu schauen, welche Schlosshalterung korrekt ans Fahrrad passt. Kiloschwere Schlösser immerzu im Rucksack umher zu transportieren, kann auf Dauer mühsam sein.
Richtige Wahl vom Fahrradschloss
Wenn ein Fahrrad einfach so davongetragen werden kann, hilft kein Schloss der Welt. An einem sicheren Ort haben Langfinger dann alle Zeit der Welt, um auch extrem robuste Schlösser ungestört zu knacken. Daher sollte ein Rad also immer an einem festen Gegenstand (z.B. Straßenlaterne, Zaun…) angeschlossen werden. Idealerweise wickelt man das Schloss erst um das Oberrohr des Fahrrads und danach dann um einen fest verankerten Gegenstand.
Wenn das Schloss so festgemacht wird, dass es am Boden liegt, bietet dies den Dieben manchmal einen besseren Hebel. So kann dann z.B. ein Bolzenschneider auf der einen Seite abgelegt werden und mit beiden Händen kann man dann den anderen Griff umfassen. So wirkt mehr Kraft auf das Schloss, wenn zugedrückt wird.
In umschlossenen und abschließbaren Räumen wie Keller oder Garagen stehen Fahrräder natürlich optimal sicher. Aber auch dort sollte man sie sicherheitshalber noch zusätzlich anschließen. Im Laufe der Zeit kommen Diebe auch mal bis in solche Räumlichkeiten rein.
GPS-Tracker für die Fahrradsuche
Wenn alle Vorkehrungen nichts bringen, ist man froh, wenn man einen kleinen versteckt eingebauten GPS-Tracker installiert hat und man so sein Vehikel wiederfindet. Gerade bei den ganzen teuren Fahrrädern ist dies sinnvoll, da die Tracker möglicherweise zum Aufklären des Diebstahls beitragen können.
Aber ein Tracker schränkt auch ein: An einem viel benutzten Platz – ob im Keller des großen Wohnblocks oder vor dem Fußballstadion – ist das Fahrrad entsprechend schwer bis kaum zu finden. Die Tracker benötigen dann eine SIM-Karte mit Mobilfunkvertrag zum Senden und Empfangen von verschiedenen Daten. Hier entstehen dann zusätzlich laufende Kosten, die man bei der Ausrüstung des Velos mit solch einer Technik unbedingt bedenken sollte.
Er schränkt aber ein: Es sei auch viel Glück dabei. „In einem großen Wohnblock mit sehr vielen Parteien wird man das Fahrrad kaum finden.“ Die Tracker benötigen eine SIM-Karte mit Mobilfunkvertrag zum Senden und Empfangen von Daten. Diese sorgt zusätzlich für laufende Kosten, die man bei der Ausrüstung des Velos mit so einer Technik bedenken sollte.
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