21.03.2023

Was tun, wenn die Fahrradschaltung springt?

Speziell zum Frühjahrsanfang bzw. wenn eine größere Fahrrad-Tour ansteht, sollte man unbedingt die Funktionen aller beweglichen Teile am Fahrrad prüfen – unter anderem natürlich auch die Fahrradschaltung! Wenn die Schaltung springt, muss man nicht extra in ein Fahrradgeschäft bzw. Fahrradwerkstatt damit, sondern kann auch selber etwas dagegen tun. Um eine springende Schaltung zu beheben, benötigen Sie folgendes Neue Fahrradkette Neue Zahnkranzkassette oder einzelnes Ritzel Schraubendreher Schraubenschlüssel Schnelle Reparatur einer springenden Fahrradschaltung Wer kennt es nicht? Mitten beim Radeln auf einmal dieser „Leerschritt“ beim Treten der Pedale und der Versuch der Kette wieder einzurasten? Wenn Sie beim Fahrradfahren feststellen, dass die Fahrradschaltung springt, die Gänge also nur schwer einrasten oder auch mal von alleine wieder rausspringen, dann sollte schleunigst die Fahrradschaltung angeschaut werden. Springende Schaltung bei der Nabenschaltung beheben Bei der sogenannten Nabenschaltung befindet sich hinten am Schaltgehäuse eine kleine Kette mit einem Bowdenzug. Dieser schaltet die Gänge. An der Kette befindet sich außerdem ein kleines Schraubgewinde, mit welchem man die Fahrradschaltung eingestellt bzw. ganz fein justiert werden kann. Hier ist es wichtig, immer nur ein ganz kleines feines Stückchen weiter zu drehen und die Funktionsweise sofort zu testen. Wenn es nicht an der Justierung liegt, dass die Schaltung rausspringt, könnte der Defekt auch am Schalthebel selbst oder am Bowdenzug liegen. Am besten testen Sie mal, ob die Drehgriffschaltung oder der Schalthebel sauber einrastet. Wenn dem nicht so ist, ist es sinnvoller in eine Fahrradwerkstatt zu gehen – Schaltkomponenten gehören doch besser in die Hände von Profis! Springende Schaltung bei der Kettenschaltung beheben Bei der Kettenschaltung hingegen kann es natürlich ebenfalls am Bowdenzug oder am Schalthebel liegen. Dies sollte ebenfalls von einem Fachmann behoben werden. Vielleicht sind die Seilzüge aber auch nur trocken und klemmen deshalb ein wenig. Fetten Sie dann am besten mal die Züge der Fahrradschaltung und schauen dann, ob die Schaltung nun wieder ordnungsgemäß springt. Wenn diese Fehlerquellen aber ausgeschlossen werden können, ist es ebenfalls möglich, dass die Kette und oder die Ritzel im Laufe der Zeit einfach zu sehr abgenutzt sind. Dies kann ebenfalls ein Springen der Fahrradschaltung verursachen. Da Kettenschaltungen direkt dem Schmutz und der Nässe ausgesetzt sind, passiert dies hier entsprechend häufiger. Ebenfalls können Sie die Ritzelkassette und die Kette selber mit Reinigungsbenzin reinigen. Es könne eben auch möglich sein, das die Fahrschaltung springt, weil der Umwerfer oder der Shifter so extrem verschmutzt sind und die Kette daher nicht mehr sauber auf den Zähnen aufliegt. Die Kette rutscht also durch und springt somit. Wenn stark abgenutzt oder gar fehlende Zähne in der Kette erkannt werden, muss eine neue Kassette oder einzelner Zahnkranz (soweit möglich) eingebaut werden – ebenso eine neue Kette. Eine ausgeleierte Kette läuft nicht mehr auf allen Ritzeln, sie wird lediglich durch die Zähne und die Kette mitgeschliffen und sollte alsbald getauscht werden. Ansonsten kann eine "gelängte" Fahrradkette die anderen beweglichen Komponenten der Kettenschaltung übermäßig schnell abnutzen.

21.03.2023

Was ist am Fahrrad ein Schaltwerk und wozu benötigt man es?

Im gebräuchlichen Wortschatz wird das Schaltwerk  oft als „Gangschaltung“ bezeichnet. Mit einer Fahrrad Gangschaltung  und zwei entsprechenden Schalthebeln, rechts und links am Fahrradlenker, können Sie bequem die Gänge Ihres Fahrrads wechseln und damit die Übersetzung den momentanen Verhältnissen Ihrer Fahrt anpassen. Wir unterscheiden zwischen einer höheren Übersetzung und einer niedrigen Übersetzung durch das Schaltwerk. Für eine gerade, ebene Strecke bevorzugen Sie einen schwerer zu tretenden Gang, um  durch langsames Treten, aber mit vermehrtem Kraftaufwand eine höhere Geschwindigkeit zu erreichen. Wenn Sie eine Steigung, z.B  einen Waldhügel hinauf fahren möchten, ist es wichtig mit dem Fahrrad auch den Berg hinauf zu kommen und zwar möglichst ohne viel Kraftaufwand. Ansonsten kommt man irgendwann an einen Punkt, an dem man vom Fahrrad absteigen muss, weil die Kraft nicht mehr ausreicht weiter zu fahren. Bei einem Fahrrad ohne Schaltwerk werden Sie zwangsläufig irgendwann von Ihrem Zweirad absteigen müssen. Sie haben ohne Gangschaltung nicht die Möglichkeit der Auswahl eines leichteren Ganges, der Ihnen die Fahrt den Berg hinauf ohne Kraftaufwand schnell und leichtläufig macht. Bei einem Berg benötigen Sie also eine niedrige Übersetzung, die Ihnen das Treten der Pedale ohne Kraftaufwand ermöglicht. Eine Spitzengeschwindigkeit erreichen Sie mit der niedrigen Übersetzung des Schaltwerks nicht. Es geht  bei der niedrigen Übersetzung auch gar nicht um die hohe Geschwindigkeit, sondern darum, möglichst leichte Pedaltritte zu erreichen und den Berg möglichst ohne Kraft  einfach zu überwinden. Fahren Sie hingegen den Berg hinunter, erreichen Sie bereits eine hohe Geschwindigkeit. Hier benötigen Sie die höhere Übersetzung  und werden einen höheren Gang wählen und Gas geben, um bei bereits schneller Fahrt nicht ins Leere zu treten. Gibt es verschiedene Arten der Gangschaltungen? Wir unterscheiden zwischen zwei Schaltwerken, nämlich zwischen der Kettenschaltung der Nabenschaltung Welche Gangschaltung ist für mich geeignet? Die meisten Fahrräder verfügen über eine Kettenschaltung.  Die Nabenschaltung ist jedoch haltbarer und für Trekkingtouren und lange Outdoortouren besonders geeignet, da sie weniger witterungsanfällig ist. Das Getriebe ist bei der Nabenschaltung „verschlossen“ und  in der „Nabe des Hinterrads“ angebracht. Der Antrieb erfolgt hier nicht über Ritzel. So gelangt weniger Schmutz und Feuchtigkeit an die Schaltung. Die Nabenschaltung ist damit extrem langlebig und benötigt außerdem wenig Wartung. Der Aufbau des Planetengetriebes , welches in der Nabe sitzt ist sehr kompliziert, so dass wir auf die technischen Details der Nabenschaltung hier nicht weiter eingehen werden. Wie funktioniert eine Kettenschaltung? Bei der Kettenschaltung an einem Fahrrad wird zwischen der „hinteren, äußeren Schaltungsvorrichtung“  und dem „Umwerfer“ oder „Überwerfer“  unterschieden, der den vorderen Teil der Kettenschaltung meint. Die Tretkurbel ist mit den Pedalen in einem Innenlager mit den Kettenblättern verbunden. Tritt man in die Pedalen, drehen sich die Kettenblätter mit. Diese Drehbewegung der Kettenblätter, überträgt sich über die Fahrradkette auf das sogenannte Ritzelpaket.  Damit ist der hintere Teil der Kettenschaltung gemeint. Kettenblätter und Ritzelpaket arbeiten als eine Einheit zusammen. Der Kettenspanner sorgt dafür, dass die Kette immer richtig gespannt ist, egal in welchem Gang Sie fahren. Viele stellen sich die Gangschaltung bzw. das Schaltwerk als ein großes Bauteil vor. Das Schaltwerk besteht aber nicht nur aus einem großen Bauteil, sondern enthält viele technische Komponenten. Es ist also sehr komplex! Wozu ist der rechte und wozu der linke Schalthebel am Lenkrad zuständig? Durch das Betätigen des linken Hebels wird der sogenannte „Umwerfer“ in Gang gesetzt, der die Kette auf ein neues Kettenblatt führt und Ihnen damit den gewählten „Gang“ zur Verfügung stellt. Der rechte Schalthebel am Lenkrad ist dafür zuständig, dass die Kette in die richtigen Ritzel der Kassette befördert wird und dort einrastet. Wie schalte ich materialschonend und richtig? Wie kann ich Fehler vermeiden? Sie sollten die Gänge immer so wählen, dass sich Ihre Beine stets gleichmäßig bewegen. Den richtigen Gang haben Sie gewählt, wenn Sie in die Pedalen treten, ohne dass Sie einen Unterschied wegen veränderter Umstände wie einen Berganstieg merken. Sie sollten kaum eine Kraftanstrengung beim Treten bemerken, denn beim Fahrradfahren geht es um Ausdauer, nicht um Krafttraining. Beim Schalten ist es materialschonend wenn man in dem Moment des Schaltens, weniger Kraft auf die Pedalen aufbringt, damit die Spannung auf der Kette herab gesetzt wird. Durch weniger Spannung auf der Kette gelingt es, dass die Kette geschmeidig durch den Umwerfer in ein anderes Kettenblatt befördert werden kann. Wie fördere ich die Langlebigkeit meiner Kette und Schaltung? Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kette und das Schaltwerk immer ausreichend Schmierung besitzen. So gewährleisten Sie  nicht nur eine perfekte Übersetzung und damit die Leichtläufigkeit des Fahrrads, sondern Sie werden auch lange Freude an Ihrem Zweirad besitzen, da das Material durch die ausreichende Schmierung weniger abgenutzt wird.

21.03.2023

Wofür benötige ich eine Gangschaltung an meinem Fahrrad?

Die meisten Fahrräder sind von Haus aus beim Kauf mit einer Gangschaltung ausgestattet. Natürlich gibt es aber auch 1-Gang-Bikes. Neben einer unterschiedlichen Anzahl an möglichen Gängen unterscheidet man auch noch in Kettenschaltung und Nabenschaltung. Im nachfolgenden Abschnitt erläutern wir Ihnen die Funktionen der beiden Schaltungen sowie deren Unterschiede.Der Fahrkomfort beim Radfahren hängt zum großen Teil von Aufwand und Kraft ab, welche/n Sie aufbringen müssen, um vorwärts zu kommen. Hier hat jeder Fahrradfahrer seinen eigenen Wohlfühl-Rhythmus und seine individuelle, optimale Tretgeschwindigkeit. Eine Gangschaltung hat die Aufgabe, die Tretgeschwindigkeit konstant zu halten – und zwar bei wechselnden Bedingungen und unterschiedlichen Widerständen. An dieser Stelle kommt die sogenannte Übersetzung ins Spiel. Was bedeutet „Übersetzung“? Die Übersetzung beschreibt die Zahl, wie oft sich das Hinterrad bei einer vollen Kurbelbewegung um die eigene Achse dreht. Es wird die Anzahl der Zähne des Kettenblattes ins Verhältnis zur Anzahl der Zähne der Ritzel gesetzt.Wenn zum Beispiel das vordere Kettenblatt 48 Zähne aufweist und ein Ritzel mit 12 Zähnen angetrieben wird, ist die Übersetzung = 4 (48 geteilt durch 12 = 4). Bei einer vollen Kurbelumdrehung macht das Hinterrad also 4 Umdrehungen, das ist eine recht hohe Übersetzung. Eine hohe Übersetzung bedeutet also, dass eine hohe Geschwindigkeit erzielt werden kann. Im Gegenzug ist aber aufgrund des höheren Widerstands, auch ein höherer Kraftaufwand nötig. Bei einer niedrigen Übersetzung ist der Widerstand geringer, Sie benötigen weniger Kraft um Fahrt aufzunehmen, Ihre maximale Geschwindigkeit ist aber schnell erreicht und auch nicht besonders hoch, Sie strampeln sich ab. Sowohl bei zu hoher als auch bei zu niedriger Übersetzung ist eine Ermüdung der Muskulatur die Folge. Mit der Gangschaltung an Ihrem Bike können Sie die jeweils optimale Übersetzung den gerade vorherrschenden Verhältnissen anpassen um eine gleichmäßige Bewegung und Ihre bevorzugte Tretgeschwindigkeit, zu gewährleisten. Bei einer Fahrradtour müssen Sie zum Beispiel auf Straßenverhältnisse, Wetterlagen, Steigungen und Neigungen sowie plötzliche Hindernisse reagieren. Je nach Anzahl Ihrer Gänge ergeben sich folgende Richtlinien: Gerade Strecke: Sie wählen einen mittleren bis höheren Gang um Ihre Geschwindigkeit ohne übermäßiges Treten halten zu können.Steigung und Anfahren: Sie wählen einen niedrigen Gang mit niedriger Übersetzung. So lassen sich die Pedale leichter treten, die benötigte Kraft ist geringer. Sie müssen nicht absteigen und schieben.Bergab: Wählen Sie einen hohen Gang mit hoher Übersetzung um den Schwung aufzunehmen und nicht ins Leere zu treten. Mit einer Gangschaltung können Sie also, im Gegensatz um 1-Gang-Fahrrad, optimal auf Widerstände reagieren und dafür sorgen, dass Sie Ihre Wohlfühl-Trittgeschwindigkeit beibehalten. Das fördert nicht nur den Fahrkomfort, sondern auch die Kondition und das Training Ihrer Muskulatur auf Ausdauer. Zusatzinfo: Die durchschnittliche Trittfrequenz vieler Radfahrer liegt bei etwa 80 – 100 Umdrehungen pro Minute. Probieren Sie es doch einmal selbst aus! Wie funktionieren Kettenschaltung und Nabenschaltung? Bei einer Kettenschaltung ist die Tretkurbel mit den Pedalen am unteren Ende des Stützrohrs über das Innenlager mit den Kettenblättern verbunden. Wenn Sie also in die Pedale treten drehen sich die Kettenblätter mit. Die Bewegung wird mittels der Fahrradkette auf die hintere Zahnkranzkassette (= Ritzelpaket) übertragen. Drei Kettenblätter vorne und sieben Ritzel hinten ergeben zum Beispiel 21 Gänge (3 x 7 = 21). Zur Schaltung gehören ebenso noch zwei Schalthebel. Diese befinden sich jeweils rechts und links an den Griffen des Lenkers. Der linke Hebel ist  gewöhnlich für den sogenannten Umwerfer zuständig. Dieser führt bei Betätigung die Ketten vorne seitwärts auf ein Kettenblatt. Der rechte Schalthebel kümmert sich bei Betätigung um die Schalträdchen im Schaltwerk. Diese befördern die Fahrradkette am Ritzelpaket in die richtigen Ritzel. Im Schaltwerk befinden sich Federn. Diese sorgen für die richtige Kettenspannung bei den verschiedenen Gängen. In einen anderen Gang umschalten sollten Sie niemals unter voller Belastung und ausschließlich wenn Sie gerade vorwärts treten. Bei der Nabenschaltung erfolgt der Gangwechsel nicht über die Ritzel, sondern über einen sehr komplexen Schaltmechanismus,der fest in der Hinterradnabe eingebaut ist. Es ist also ein geschlossenes Getriebe und somit deutlich weniger Schmutz und Witterung ausgesetzt. Die Nabenschaltung ist außerdem so gut wie wartungsfrei und gilt als zuverlässig und robust. Allerdings ist sie relativ schwer und verursacht einen Leistungsverlust von etwa 10%. Da allerdings nur ein Schalthebel zu bedienen ist, erfreut sie sich gerade bei Anfängern großer Beliebtheit.