Auf Schnee und Eis mit dem Fahrrad sicher unterwegs
29.03.2024Die Winter werden immer milder, so ist es nicht verwunderlich, dass es immer mehr Ganzjahres-Radfahrer gibt. Mit der richtigen Ausrüstung und ein wenig Routine kann man auch im Winter gut und sicher mit dem Rad unterwegs sein, wenn man noch dazu den Sicherheitsaspekt berücksichtigt.
Winter-Vorteile für Radfahrer
Als Radfahrer hat man auch im Winter einige Vorteile: Keine überfüllten Bahnen, kein langes Warten an der Bushaltestelle, kein Freikratzen der Autoscheiben, keine Staus… Wer auch im Winter mit dem Fahrrad unterwegs ist, kann sich im Gegenzug über die gute Frischluft und eine extra Portion Fitness freuen. Die kalte Winterluft fördert sogar noch das Immunsystem und gerade morgens wird man durch sie auch schnell so richtig wach. Radfahrende Arbeitnehmer sind nicht nur pünktlicher auf der Arbeit, noch dazu sind sie gesünder und aufnahmefähiger. Jedoch ist es wichtig, bei Schnee und Eisglätte ein paar Fahrtechniktipps zu berücksichtigen und ebenso einige grundlegende Ausrüstungsratschläge zu beherzigen.
Perfekter Gripp mit dem Fahrrad auf Schnee und Eis
Im Winter ist es wichtig, den Luftdruck der Reifen zu reduzieren, damit die Auflagefläche größer wird. Auf diese Art bekommt der Fahrradreifen mehr Haftung. Für Schnee-Touren sind breite und profilierte Reifen besonders geeignet und für Eisglätte sind Winterreifen mit Spikes absolut zu empfehlen. Diese gibt es ja nach Anforderung in verschiedenen Ausführungen: Es gibt Winterreifen, die je nach gefahrenem Luftdruck den Metallstiften (Spikes) mal mehr oder weniger Bodenkontakt gewähren – diese können dann auch unbesorgt direkt auf Asphalt gefahren werden.
Im Winter teils keine Pflicht zur Radwegbenutzung
Heutzutage werden oftmals kleinere Nebenstraßen nicht mehr geräumt; Fahrradwege werden dabei noch mehr außer Acht gelassen. Eher werden Radwege genutzt, um dort die zusammengeschobenen Schneemassen hinzuschieben. Wenn also im Winter Radwege nicht entsprechend befahren werden können – auch weil sie evtl. total vereist sind, muss ein Radfahrer diesen benutzungspflichtig beschilderten Radweg nicht zwingend nutzen. Bereits 1994 hat der Bundesgerichtshof entschieden, dass Radfahrer durchaus auf der geräumten oder gestreuten Straße fahren dürfen, wenn der eigentlich vorgesehene Radweg aufgrund Eis oder Schnee nicht genutzt werden kann.
Im Winter besonders vorrausschauend Radfahren
Gerade im Winter ist es sehr wichtig, wirklich vorrausschauend zu radeln. Sonst kann es passieren, dass Sie spontan von Eisglätte oder Schneetreiben überrascht werden. Checken Sie also vor Fahrtbeginn besser immer den Wetterbericht. So wissen Sie, was Sie erwartet und können so sowohl die Kleidung als auch die Fahrweise anpassen.
Speziell bei den Mountainbikern sieht man immer wieder, dass sie – auch im schwierigen Gelände – den Blick vom Vorderrad lösen und die Augen auf die Bereiche davor heften. So haben sie die Möglichkeit das Gelände frühzeitig zu lesen und entsprechend drauf zu reagieren. Außerdem fahren sie mit leicht gebeugten Armen und Beinen; der Sattel wird etwas abgesenkt. So gibt es einen maximalen Aktionsraum zwischen Fahrrad und Biker und Unebenheiten auf dem Boden können durch entsprechendes Strecken und Beugen von Armen und Beinen ausgeglichen werden. Diese Fahrtechnik bietet sich auch für den alltäglichen Gebrauch des Fahrrades an – auf dem Weg zur Arbeit zum Beispiel.
Vollgefederte Fahrräder bringen auch im Winter Vorteile
Auch wenn der menschliche Körper im Prinzip die besten Federelemente mit sich bringt, stößt man hier irgendwann an seine Grenzen. Dies kann durchaus bei kleinen und schnell aufeinanderfolgenden Hindernissen geschehen oder auch, wenn man mal eine Unebenheit nicht bzw. nicht rechtzeitig sieht – so z.B. auch Schlaglöcher unter einer Schneedecke. Für solche Momente sind voll gefederte Fahrräder bzw. E-Bikes absolut empfehlenswert; so erhält man ein deutliches Komfort- und Sicherheitsplus.
Liegefahrrad im Winter
Auch Liegedreiräder können unbesorgt im Winter gefahren werden. Sie bieten auch bei winterlich glatten Straßenverhältnissen weiterhin sichere Fahreigenschaften. Mit einem Liegerad kann man nicht nur extrem langsam und somit kippstabil radeln; auch ein überraschendes Wegrutschen der Vorderräder hat bei diesem Rad selten einen Sturz zur Folge.
Auch E-Bikes sind im Winter einsetzbar
Nicht nur normale Fahrräder - auch E-Bikes sind im Prinzip generell im Winter einsetzbar; lediglich ein paar Besonderheiten gilt es hier zu beachten: Bei rutschig-glattem Untergrund sind Vorderradantriebe z.B. schwieriger zu kontrollieren, da das Vorderrad nur wenig belastet wird. Es neigt daher schneller zum Durchdrehen. Egal welcher Antrieb an Ihrem E-Bike vorhanden ist: Nutzen Sie sicherheitshalber bei Schnee und Eisglätte eine niedrigere Unterstützungsstufe. So verbessert sich das Fahrverhalten - noch dazu wird die temperaturbedingte Verringerung der Reichweite kompensiert und durch den verstärkten Muskeleinsatz gibt es gratis dazu gleich mehr Körperwärme für den Biker.
Richtige Beladung des Fahrrads im Winter
Generell kommt es beim Beladen des Fahrrads immer auf eine gleichmäßige Verteilung des Transportguts an. Im Winter ist dies noch wichtiger, denn mit einer optimal angepassten Beladung können Sie sogar mehr Gewichtsbelastung auf das Vorderrad bringen. Auf diese Art wird die Spurtreue des Fahrrads auf glatten Untergründen immens erhöht. Nutzen Sie dazu praktische und leicht zu montierende Lenkertaschen oder -körbe und beladen diese entsprechend.
Tipps für Fahrrad-Pendler
Wer auch im Winter mit seinem Fahrrad unterwegs ist, sollte auf die passende Bekleidung achten. Der sogenannte „Zwiebellook“ hat sich hier bestens bewährt: Mehrere atmungsaktive Lagen der Bekleidung sorgen dafür, dass die Feuchtigkeit nach außen transportiert wird – der Radfahrer kann entsprechend seine Körpertemperatur regulieren. Außerdem sollte man gerade in der unfreundlichen Jahreszeit passenden Schutz vor Kälte und Nässe dabeihaben: Helm-Mütze, Handschuhe, Regenhose und es empfiehlt sich zum Radeln entsprechende Schuhe anzuziehen. Für die Arbeit lohnt es sich dann passende Schuhe zum Wechseln dabei zu haben, damit man optisch nicht negativ auffällt mit Schnee- bzw. Salzrändern an den Schuhen im Büro oder im Geschäft. Oder Sie nutzen spezielle Bike-Gamaschen. Dies werden über die Schuhe gezogen und durch Klettverschlüsse an der Rückseite befestigt.
Auch den Fahrradhelm an den Winter anpassen
Auch den Radhelm kann man optimal an die kalte Jahreszeit anpassen: Mit einem regenfesten Überzieher in leuchtenden auffälligen Farben tun Sie mehr für Ihre Sichtbarkeit in der dunklen Jahreszeit, noch dazu wird die Nässe vom Kopf ferngehalten. Unter den Helm ziehen Sie am besten noch Unterziehmütze oder Ohrenwärmer – so haben Sie dann auch noch eine wohlige Wärme im Kopfbereich an den kalten Tagen.
Folgende Produkte aus unserem Shop könnten für Sie interessant sein