Für wen eignet sich ein E-Bike?
13.01.2022E-Bikes sind immer mehr im Kommen: Der Komfort ist hoch, das Tempo auch, ebenso Gewicht und – leider- auch der Preis. Daher gilt es abzuwägen, für wen sich ein E-Bike wirklich lohnt. Besitzer eines E-Bikes lieben die entsprechenden Vorteile, die solch ein Elektrofahrrad mit sich bringt - dank Elektromotor. Die Besitzer von herkömmlichen Fahrräder belächeln jedoch sowohl Gewicht des Bikes, als auch die Sperrigkeit. Sie sehen, diverse Punkte sprechen absolut für den Kauf eines Pedelecs, aber es gibt auch Argumente, welche eher für ein normales Fahrrad sprechen. Daher die Frage, für wen ist ein E-Bike geeignet, wer sollte besser bei einem klassischen Fahrrad bleiben? Nachfolgend erläutern wir Ihnen die Pros und Kontras für beide Varianten.
Pro – für wen sich der Kauf eines E-Bikes lohnt
Wenn der finanzielle Background stimmt
Ein E-Bike ist nicht wirklich günstig. Zwischendurch gibt es sowohl in Discountern als auch in Baumärkten immer mal wieder Angebote zu Schnäppchenpreisen. Jedoch raten wir von solch einem Kauf ab. Es hat in der Vergangenheit diverse Test-Einrichtungen, z.B. Stiftung Warentest, gegeben, welche diese E-Bikes genauer unter die Lupe genommen haben. Hierbei bestätigte sich, dass sowohl Lenker, Rahmen und auch die Bremsen den auftretenden Belastungen zum Teil nicht standhalten können. Ebenso sind Lebensdauer des Elektromotors und des Akkus eher im unteren Level anzusiedeln.
Man sollte schon mindestens 2.000 € in ein gutes E-Bike investieren. Nach oben sind kaum Grenzen gesetzt. Wer unter diesem von uns genannten Mindestpreis bleibt, fährt oftmals mit einem großen Risiko auf dem Elektrofahrrad. Noch dazu, benötigen die günstigen Pedelecs oftmals mehr Pflege und Reparaturen können um einiges teurer sein, als bei einem hochwertigen E-Bike. Außerdem kann es durchaus passieren, dass keine Ersatzteile erhältlich sind oder nur auf komplizierten Umwegen, da es sich oftmals um No-Name-Produkte handelt.
Wer nicht ganz so viel Geld investieren möchte, aber dennoch ein hochwertiges E-Bike auf seiner Wunschliste hat, kann natürlich im Gebraucht-Bereich schauen. Jedoch ist auch dies nicht unbedingt eine gute Alternative, wenn auch erst einmal günstiger. Ein Fahrrad-Akku hält etwa 500 bis 1.000 Ladezyklen, danach geht die Leistungsfähigkeit herunter. Wenn nun ein neuer Akku nötig ist, beläuft sich die Investition hierfür auf ab 500 €. Somit wird Ihr gebrauchtes E-Bike eher zum teuren Kauf als dass es beim Schnäppchen bleibt.
Wenn die gesundheitliche Fitness eingeschränkt ist
Wer gesundheitliche Einschränkungen hat, also etwas weniger Ausdauer besitzt bzw. nicht ganz so mobil ist, für den ist ein E-Bike optimal. So braucht das Fahrradfahren nicht aufgegeben werden, man kann weiter für sich alleine oder auch mit Freunden und der Familie zusammen auf zwei Rädern unterwegs sein.
Beim Kauf ist in solch einem Fall unbedingt darauf zu achten, dass ein geeigneter Fahrradrahmen vorhanden ist, damit das Auf- und Absteigen problemlos absolviert werden kann (ggf. tieferer Einstieg). Jedoch ist es ebenso wichtig, dass der E-Biker - auch wenn er schon etwas älter ist - sich auch wirklich sicher auf dem E-Fahrrad fühlt. Das höhere Tempo und auch der Umgang mit der Technik darf keine Angst einflößen.
Wenn genug Kraft da ist, das E-Bike auch zu heben
Es gibt immer wieder mal Situationen unterwegs, an denen mit dem E-Bike Hindernisse, wie z.B. Treppen oder auch sehr sandige und weiche Waldbereiche absolviert werden müssen. Dann muss das Fahrrad auch mal getragen bzw. am besten geschultert werden. Auch zu Hause kann es durchaus sein, dass Sie das Fahrrad somit täglich z.B. nach oben in die erste Etage in Ihre Wohnung tragen müssen oder eine Treppe runter in den Fahrradkeller, damit es sicher steht. Bei einem E-Bike-Gewicht von durchaus mal 28 kg ist dies als anstrengend zu sehen und sollte vorab unbedingt berücksichtigt werden. Beachten Sie auch, dass E-Bikes durch den E-Motor eine andere Rahmengeometrie haben als herkömmliche Fahrräder. Daher lassen sich diese oftmals eher unbequem tragen.
Wenn eine regelmäßige Nutzung vorgesehen ist
Gerade wer wirklich täglich mit seinem E-Bike unterwegs ist, ob zum Einkaufen, zur Arbeit oder die Wochenend- bzw. Urlaubstour ansteht, dann punkten die Pluspunkte des E-Bikes. Der Fahrradanhänger mit den Kindern lässt sich dank Elektromotor viel einfacher ziehen und auch die Fahrt zur Arbeit mit 10 oder 20 km endet nicht verschwitzt vor der Firmen-Eingangstür.
Wer eher selten bzw. nur ab und zu mal eine kleine Tour mit einem Zweirad drehen möchte, dem reicht wahrscheinlich auch weiterhin ein herkömmliches Fahrrad. So können sich die hohen Mehrkosten des Elektroantriebs wohl gespart werden.
Wenn schwieriges Gelände bewältigt werden muss
Wer an der Küste wohnt, kennt das Spiel mit dem Gegenwind und ist somit dankbar über genug Schub durch sein Pedelec. Auch wer im Gebirge mit seinem Bike unterwegs ist und nicht nur ab- sondern eben auch aufwärts fährt, nutzt die Kraft des Elektromotors als ideale Entlastung. Auch im Bereich Mountainbikes für Profi-Einsätze, Rennräder und auch Lastenräder, um schwere Sachen bzw. den Hund oder die Kinder gut und sicher zu transportieren, sind E-Bikes immer mehr zu finden.
Wenn aber mal der Akku leer ist (im Schnitt nach ca. 70 km Nutzung), muss man ohne Unterstützung weiter strampeln. Eine komplette Akkuladung dauert ca. 4 Stunden. Dies sollte unbedingt berücksichtigt werden bei der Streckenwahl - sofern möglich. Sonst muss die volle Last des das E-Bikes komplett durch die eigene Körperkraft bewegt werden. Der Technik des E-Fahrrades schadet diese Vorgehensweise aber nicht.
Kontra– für wen sich der Kauf eines E-Bikes nicht eignet
Wer Shoppingtouren mit dem Fahrrad bevorzugt
Wer gerne mal zum Shoppen radelt und sein Zweirad mitten in der City abstellen muss, sollte dies nicht unbedingt mit einem E-Bike machen. Gerade in Großstädten wie z.B. Berlin oder Frankfurt ist die Gefahr sehr groß, dass es gestohlen wird. Man kann es anscheinend nicht sicher genug an- und abschließen. Es gibt professionelle Banden, die sich auf den Diebstahl von Fahrrädern speziell hochwertigen E-Bikes spezialisiert haben. Sie stehlen teils direkt vor den Augen von Passanten Fahrräder und Pedelecs. Hierbei werden natürlich wertvolle Modelle bevorzugt.
Wenn jemand sportlich sehr aktiv ist
Wer sowieso viel Sport macht, einen knackigen Hintern und stramme Waden bevorzugt, sollte dann eventuell doch besser beim herkömmlichen Fahrrad bleiben und dort ordentlich strampeln. Bei einem E-Bike muss natürlich auch in die Pedale getreten werden, aber der Hilfsmotor unterstützt nun mal und mindert somit den Trainingseffekt. Jedoch ist natürlich eine Tour mit einem E-Bike besser als gar keine, speziell für gesundheitlich angeschlagene Radfahrer ist ein E-Bike eine tolle Variante, um sportlich unterwegs zu sein. Denn auch hiermit wird der Kreislauf angekurbelt und somit Sauerstoff ins Blut gebracht.
Wenn es keine sichere Abstellmöglichkeit zu Hause gibt
Ein hochwertiges und teures E-Bike möchte man auch wirklich sicher abgestellt wissen. Somit fällt das Abstellen des E-Fahrrades zu Hause im Gemeinschafts-Fahrradkeller, im Innenhof oder gar vor dem Haus an der Straße von vorneherein raus. Ein Diebstahl – trotz hochwertigem und sicherem Fahrradschloss – ist wohl abzusehen. Somit wäre nur die eigene Wohnung als sicherer Raum zu sehen. Aber jeden Tag die Treppen mit einem schweren und vor allem sperrigen E-Bike hoch zu laufen. macht tagtäglich auch keinen Spaß.
Auch der Bereich E-Bikes entwickelt sich natürlich immer weiter, die Modelle werden immer leichter, wiegen teils kaum mehr als ein herkömmliches Fahrrad. Die meisten Pedelecs wiegen aber doch noch um die 20 kg, viele noch um einiges mehr. Dieses Gewicht kommt logischerweise durch den Motor und den Akku zustande. Noch dazu müssen speziell die schnelleren E-Bikes, welche ein Tempo bis 45 km/h als Motorunterstützung haben stabiler gebaut sein, als herkömmliche Fahrräder.
Wichtig ist auch, das in dem sicheren Abstellbereich Ihres E-Bikes ein Stromanschluss vorhanden ist. Nur so können Sie den Akku zwischendurch immer mal wieder direkt laden. Sonst ist es zwingend nötig, dass der Akku vom Pedelec entnommen werden kann und somit nicht fest im Rahmen verbaut ist. Dann können Sie den Akku mit in Ihre vier Wände nehmen und dort entsprechend laden.
Wenn nicht genug Sicherheit beim E-Bike fahren vorhanden ist
Leider belegtes die Statistik der letzten Jahre, es werden immer mehr E-Biker in schwere Verkehrsunfälle verwickelt. Vor allem Senioren geraten immer wieder in solche Unfälle. Speziell ältere Menschen können mit der Schnelligkeit durch die Unterstützung des Elektromotors nicht so gut umgehen und sind in ihren Fähigkeiten dann schnell überfordert. So entsteht durch den Kontrollverlust oftmals ein böser Sturz.
Vor allem für die „silberne Generation“ ist es wichtig, sich – vor dem Kauf - ganz behutsam mit einem Elektrofahrrad vertraut zu machen, die Technik zu erfahren und zu erleben und das Tempo optimal zu ihrem Sicherheitsgefühl anzupassen. Erst dann sollte eine Entscheidung fallen, ob sie wirklich ein E-Bike kaufen möchten.
Wenn im Urlaub das Fahrrad genutzt werden soll
Selbstverständlich kann auch ein E-Bike mit auf die Urlaubsreise genommen werden. Aber dann ist der Transport gründlich zu überlegen. Das E-Fahrrad per Flugzeug mit an einen Urlaubsort zu nehmen, ist leider nicht möglich. Die meisten Fluggesellschaften nehmen keine Akkus, diese werden als Gefahrgut eingestuft. Wer mit der Bahn verreisen möchte, sollte unbedingt an das Gewicht und die Sperrigkeit des E-Bikes denken. Insbesondere dabei an diverse Treppen im Bahnhofsbereich, die bewältigt werden müssen.
Somit bietet sich das Auto als Transportmittel an. Jedoch sind Dachgepäckträger eher nicht ratsam. Aufgrund des Gewichtes lässt sich ein E-Bike nicht mal eben so aufs Autodach heben. Fahrradträger im Heckbereich sollten geprüft werden, ob der vorhandene Träger Ihrer normalen Fahrräder auch für E-Bikes geeignet ist. Heckträger müssen passend zum hohen Gewicht, oftmals stärkeren Rahmen und natürlich auch auf die oftmals größere Länge der E-Bikes ausgerichtet sein.
Wenn das E-Bike von einem Kind gefahren werden soll
Generell sollte man sich als Leitsatz merken, dass Kinder unter 14 Jahren nicht auf ein E-Bike gehören. In diesem Alter können Sie die höheren Geschwindigkeiten noch nicht einschätzen und verlieren daher gegebenenfalls die Kontrolle über das Fahrrad. Solche Unfälle müssen unbedingt zu vermieden werden. Warten Sie daher lieber noch etwas ab, bis Ihr Nachwuchs das passende Alter erreicht hat.
Alternative zum E-Bike
Wie bereits oben erwähnt, sollte man mindestens 2.000 € in ein gutes E-Bike investieren. E-Bikes mit besonderer Technik können jedoch auch 4.000 € oder mehr kosten. Wenn Sie aber nicht unbedingt vorhaben, extreme Touren zu fahren, passt für Sie wohl eher auch der untere genannte Level. Vergleichen Sie, Sie werden sicherlich auch im günstigeren E-Bike Bereich ein passendes Pedelec für Ihre Ansprüche finden, achten Sie darauf nicht in den Billig-Modus zu investieren. Wem das doch alles noch zu viel Geld ist, sollte sich dann doch wieder für ein herkömmliches Fahrrad entscheiden. Auch hier kann man einiges an Geld investieren; die Preisspannen gehen auch hier vom niedrigen bis zum hohen Preis-Level.
Pro und Contra im Überblick zusammengefasst
Pro E-Bike
- hohes Tempo möglich
- fahren im schwierigen Gelände leichter
- auch mit gesundheitlichen Einschränkungen zu fahren
- längere Touren möglich (größerer Radius)
Kontra E-Bike
- nicht für Kinder geeignet
- sichere Unterbringung nötig
- Gewicht und unhandlich zu tragen
- schwierig in den Urlaub zu transportieren
- im Bereich preislich erst ab 2000 € aufwärts
Unterschiede von E-Bike, Pedelec und S-Pedelec
Zum Abschluss nur noch eine kleine Erläuterung der Bezeichnung E-Bike, Pedelec und S-Pedelec. Allen voran: Jedes Fahrrad, welches mit einem Elektromotor ausgestattet ist, wird als E-Bike bezeichnet. Dann geht es quasi ins Feintuning: Treibt der Motor das Fahrrad alleine an? Oder wird lediglich die Tretbewegung des Fahrers unterstützt? Dann handelt es sich um ein Pedelec. Pedelec ist die Abkürzung von Pedal electric cycle.
Bei dem S-Pedelec handelt es sich um eine weitere Sonderform. Hier gibt es eine Motorunterstützung für den Fahrer bis zum Tempo von 45 km/h. Aufgrund dieser höheren Geschwindigkeit, ist hier ein Versicherungskennzeichen und auch ein Helm gesetzlich vorgeschrieben. S-Pedelecs dürfen nicht auf dem Fahrrad-Weg, sondern nur auf der Straße gefahren werden. Ebenso sind Waldwege oder Fußgängerzonen, in denen es Freigaben für Fahrräder gibt, absolutes Tabu für S-Pedelecs. Ein normales Pedelec wird vom Motor nur bis 25 km h unterstützt.
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