Ist ein Fahrradanhänger am E-Bike erlaubt?
30.01.2023Fahrradanhänger am Fahrrad – eigentlich ein ganz normales Bild unterwegs - aber „darf“ und „kann“ man denn auch ein E-Bike mit einem Fahrradanhänger kombinieren? Ja, auch das ist möglich. Worauf bei dieser Kombination zu achten ist, erläutern wir in nachfolgendem Bericht.
Ein E-Bike bietet unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten
Dank einem Elektrofahrrad hat man vielfältige Möglichkeiten; die Grenzen der Mobilität werden um einiges erweitert. Auch Menschen mit eingeschränkten körperlichen Möglichkeiten trauen sich nun aufs Fahrrad bzw. eben aufs Elektrobike – dank dem elektrischen Schub kommen auch sie – mit ordentlich – Rückenwind wunderbar von A nach B. Es sind wunderbar vielfältige Einsatzmöglichkeiten umsetzbar, bei denen der Radler mit herkömmlichem Rad sonst ordentlich ins Schwitzen gekommen wäre. Das Thema Fahrradanhänger zum Beispiel; superpraktisch, aber eben teils auch extrem anstrengend durch die Gegend zu ziehen. Ob als Lastentransport genutzt, für den lieben Familienhund oder um die Kids zum Kindergarten zu bringen. Ein Fahrradanhänger selber bringt nicht so viel Gewicht auf die Waage, aber mit Hund oder Kind kommen Untrainierte schon ordentlich ins Kämpfen und die Waden können dann schon mal streiken. Speziell, wenn Höhenmeter bewältigt werden müssen oder auch ein mehrtägiger Fahrradurlaub ansteht, ist wohl jeder mehr als dankbar, wenn man ein E-Bike sein Eigen nennen darf.
Sichere Nutzung eines Fahrradanhängers dank gesetzlicher Vorgaben
Vor allem Familien mit Kindern lieben Fahrradanhänger: Bis zu 2 Kinder können ganz entspannt mitgenommen werden. Bedenken Sie aber beim Kauf immer, dass Fahrradanhänger nur mit E-Bikes bzw. Pedelecs genutzt werden dürfen (mit Unterstützung bis zu 25 km/h). S-Pedelecs (ab 25 km/h) sind hierfür nicht zugelassen. Wichtig ist außerdem zu wissen, dass der Fahrradfahrer mindestens 16 Jahre alt sein muss, wenn Kinder im Anhänger transportiert werden. Der Nachwuchs im Fahrradanhänger darf maximal 7 Jahre alt sein. Ebenso sollte natürlich die Anschnallpflicht im Anhänger eingehalten werden – safety first! Im Fahrradanhänger sind entsprechend Sicherheitsgurte integriert. Wer kleinere Kinder mitnehmen möchte, sollte einen passenden ergonomisch ausgeformten Sitz für den Transport nutzen. Des Weiteren sollte Sie auch den Kindern im Anhänger unbedingt einen Fahrradhelm aufsetzen. Es gibt zwar keine Helmpflicht für diesen Bereich, aber da im Anhänger genug Platz ist und ein Helm somit nicht stört, sollten Ihnen die Sicherheit Ihrer Kids dies wert sein.
Übungsfahrten mit E-Bike und Fahrradanhänger
Wer sich nun einen Fahrradanhänger zugelegt hat, sollte als erstes unbedingt einige „unbeladene“ Übungsfahrten durchführen, um einen sicheren Umgang zu erlernen. Bedenken Sie immer, dass Sie mit einem E-Bike eben auch viel schneller unterwegs sind als mit einem herkömmlichen Fahrrad. Daher sollten Sie also immer sehr vorrausschauend fahren und sicherheitshalber auch einen längeren Bremsweg einplanen. Halten Sie immer – auch ohne Anhänger – das Tempo ein, welches Sie gut bewältigen können; ein sicheres Handling sollte immer möglich sein, um eine Unfallgefahr möglichst niedrig zu halten.
Kurbelix-Profitipp
Bevor Sie nun gleich mit Ihren Kindern eine große Fahrradtour machen, sollten Sie erst einmal „Trockenübungen“ durchführen. Koppeln Sie erst einmal nur den Anhänger an Ihr E-Bike und gewöhnen sich auch ohne „Inhalt“ an diese neue Situation und lernen das veränderte Fahrverhalten kennen. Füllen Sie dann ruhig den Transportanhänger mit etwas Gepäck (vergleichbar dem Gewicht Ihrer Kinder) und beobachten das nun weiterhin geänderte Fahrverhalten - fahren Sie bergauf und bergab, bremsen, schlängeln sich durch den Stadtverkehr. Fahren Sie diverse kritische Situationen ab, passieren enge Stellen und gewöhnen sich an diese ungewohnte Fahrsituation. Halten Sie immer genug Abstand zu Autos und anderen Hindernissen. Vor allem in Kurven sollten Sie beachten, dass der Anhänger normalerweise breiter als das Zug-Rad ist und sich in der Kurve um einen kleineren Radius als der Radfahrer dreht.
Wenn Sie bereits Erfahrung mit dem Fahrradanhänger am herkömmlichen Bike haben, ist das schon viel wert. Auch hier gilt es bereits zu beachten, dass eben ein zusätzliches Gewicht „hinten dran häng“. Ihr Fahrrad bzw. E-Bike in Kombination mit einem Fahrradanhänger reagiert meist etwas weniger schnell; größere Steine oder auch höhere Bordsteinkanten sollten Sie vermeiden – ebenso scharfes Bremsen bzw. schnelle und starke Lenkbewegungen.
Checkliste zum Fahren mit dem E-Bike-Fahrradanhänger
- Achten Sie beim Kauf unbedingt darauf, dass der Fahrradanhänger möglichst wenig Eigengewicht mit sich bringt – auch bei der Wahl des Elektrofahrrades ist es in diesem Fall sehr gut, möglichst leicht daher zu kommen. Auf diese Art können Sie Bremswege prima minimieren.
- Ebenso ist es wichtig, dass Ihr neuer Anhänger hochwertige Bremsen als auch eine entsprechend gute Kupplung hat.
- Eine auf das Gewicht eigestellte Federung sorgt für ein angenehmes Fahrgefühl.
- Bevor Ihr Kind oder der Familienhund im Anhänger mitgenommen wird, sollten Sie unbedingt vorab das Fahren mit Ladung (z.B. Bücher oder andere schwere Sachen) üben. So erhalten Sie ein entsprechendes Fahrgefühl.
- Wichtig ist es noch dazu, mit Fahrradanhänger an seinem Pedelec immer vorrausschauend unterwegs zu sein. Halten Sie außerdem möglichst große Abstände zu anderen Verkehrsteilnehmern ein.
- Beim Transport Ihres Kindes müssen Sie dieses unbedingt ordnungsgemäß sichern. Wir empfehlen zum gepolsterten 5-Punkte-Gurt einen passenden und sicheren Fahrradhelm.
- Optimale Erweiterungen zum Fahrradanhänger sind z.B. Regenschutz, UV-Schutz und auch Insektengitter in den Fenstern. Außerdem sind hochwertige schadstoffgeprüfte Materialien absolut zu empfehlen; ebenso ausreichend Platz im inneren Bereich – und für Kleinkinder bzw. Babys eine komfortable Babyschale.
- Achten Sie beim Kauf unbedingt auf eine gute Qualität – so können Sie sich lange an dem Anhänger erfreuen. Wenig Eigengewicht, eine qualitativhochwertige Bremse, die sichere Kupplung als auch gute Federung, stabiler Alu-Rahmen inkl. einem sicherem Kipp- und Überrollschutz und natürlich eine optimale Sichtbarkeit in der Dämmerung.
Kurbelix-Team empfiehlt monatlichen Sicherheits-Check am E-Bike
- Reifen auf Abnutzung prüfen / auf Risse checken / Luftdruck regelmäßig prüfen; ggf. auffüllen
- Räder regelmäßig auf korrekte Auswuchtung überprüfen / auf Schäden kontrollieren
- Externe Anbauteile regelmäßig prüfen: Zugstange, Flex-Verbindungen, Rahmen, Anhängerkupplung etc.
- Alle Bolzen am Bike festgezogen?
- Alle Stoffbauteile auf Abnutzung, evtl. Risse oder auch fehlendes Material untersuchen
Kürzere Akku-Reichweite bei Kombination E-Bike und Fahrradanhänger
Die Reichweite eines Akkus am E-Bike ändert sich – besser gesagt, vermindert sich – bei zusätzlicher Last. Dies bedeutet, dass man sich unbedingt vor dem Kauf eines Fahrradanhängers informieren sollte, ob E-Bike und Anhänger auch kompatibel sind; z.B. darf das zulässige Gesamtgewicht nicht überschritten werden – nur so können Sie langfristige Schäden vermeiden. Prüfen Sie außerdem, ob die unterschiedlichen Befestigungsmöglichkeiten zueinander passen. Die Akku-Reichweite ist vorrangig abhängig von der Last, welche auf dem Akku liegt. Je höher das Gesamtgewicht ist, umso mehr Batterieleistung benötigen Sie. Ebenso sind das Gelände, Wetter als auch die Fahrbedingungen entscheidend für die Akkulaufzeit.
Je nach Streckenvariante (viele Anstiege oder eher eben, freie Fahrt oder Strecken in der City mit viel „stop and go“) als auch nach Unterstützungsgrad resultieren die Reichweitenverluste von ca. einem bis zu zwei Dritteln. Generell kann man wohl sagen: Wer den Batterieverbrauch im niedrigen Bereich halten möchte, sollte das Gewicht vom E-Bike als auch von der Last minimieren und außerdem versuchen mit beständig konstantem Tempo Geschwindigkeit zu erreichen bzw. Steigungen an sich vermeiden. Optimal ist außerdem ein niedriges Zuggewicht (also ein leichter Fahrradanhänger).
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