Wie pflege ich mein E-Bike richtig?
08.04.2022An heutigen E-Bikes findet man auf wenig Raum eine Menge Technik – gepaart mit maximaler Integration und Leistung am Antrieb. Aufgrund dessen ist eine gute Pflege und Wartung umso wichtiger. Nur ein gut gepflegtes E-Bike kann durch eine lange Lebenshaltung punkten. Wir informieren in diesem Ratgeber-Text, wie Ihr E-Bike richtig gewaschen wird und welche Pflege- und Reinigungsmittel hierfür genutzt werden sollten. Außerdem erhalten Sie eine Übersicht über die Verschleißteile, welche von Ihnen regelmäßig beachtet und kontrolliert werden sollten.
Die Schaltung am E-Bike richtig verwenden
Aus der Vergangenheit mit einem herkömmlichen Fahrrad mit Kettenschaltung wissen Sie sicherlich, dass man beim Schaltvorgang durchaus weiter radeln – also pedalieren – kann, aber dabei den Druck von den Pedalen nehmen sollte. Bei einer Vielzahl der E-Bikes gibt es keine Kommunikation zwischen Schaltung und Motormanagement – der E-Motor läuft auch während des Schaltvorganges an sich mit der gleichen Leistung weiter. Als Ausnahme zählen hier: E-Bikes mit dem Shimano Steps Motor in Verbindung mit Shimano Di2-Schaltgruppen.
Um bei der Fahrt mit dem E-Bike den Kettenantrieb nicht überzustrapazieren, nehmen Sie beim Schaltvorgang den eigenen Druck auf dem Pedal im Prinzip fast komplett weg und schalten die Gänge nacheinander durch. Auf diese Art und Weise halten Sie den Antriebsstrang so gering wie möglich. Mit den meisten E-Fahrrädern können Sie sowieso nicht mehrere Gänge auf einmal schalten; jedoch können Sie mittels schneller Finger das Überspringen einzelner Gänge provozieren.
Reinigung des E-Bikes – inklusive elektronischer Bauteile
Auch wenn am E-Bike die elektronischen Bauteile gedichtet und ziemlich robust sind, sollten Sie bei der Reinigung ein paar Punkte beachten, um Ihrem E-Bike eine gute Langlebigkeit zu ermöglichen. Wie bei Ihrem herkömmlichen Fahrrad sollten Sie auch beim E-Bike weder Dampfstrahler noch Hochdruckreiniger nutzen. Die Gefahr ist zu groß, dass der hohe Wasserdruck das Fett aus den Kugellagern wäscht und Wasser in Zwischenräume gepresst wird, wo es nicht hingehört.
Nehmen Sie ganz einfach Ihren Gartenschlauch zur Reinigung – vorher aber bitte den Akku am Pedelec entnehmen und die Kontakte als auch das Display und Bedienelemente mit einem Tuch oder einer Folie gut abdecken und schützen. Anschließend lassen Sie Ihr E-Bike – mit geöffneter Akkuklappe - gut trocken. Danach können Sie an den Kontakten zum Akku ab und an etwas Kontaktfett anbringen. Auch wenn die Kontakte beschichtet und korrosionsgeschützt sind, ist dies dann und wann ganz sinnvoll.
E-Bike-Pflege
Es gibt heutzutage diverse Pflegeprodukte speziell für E-Bikes zu kaufen. Teils handelt es sich dabei um schnöde Marketing-Aktionen, um Umsatz zu machen – manche Produkte sind aber tatsächlich sinnvoll und wirklich nur für E-Bikes geeignet. So sind z.B. E-Bike-Kettenöle druckbeständiger und somit für eine höhere Belastung des Antriebs ausgelegt. Spezielle E-Bike-Korrosionsschutzsprays sind außerdem verträglicher für Kontakte und Kunststoffteile am E-Fahrrad.
Ansonsten ist in der Wartung und Pflege nicht viel anders als bei normalen Fahrrädern. Regelmäßiges Säubern und Ölen des Antriebs darf nicht vergessen werden. Bei Fullies sollte noch dazu das Fahrwerk in regelmäßigen Abständen geprüft werden.
Verschleißteile am E-Bike regelmäßig checken
Durch das Mehrgewicht des E-Antriebs als auch die erhöhte Antriebsleistung entsteht ein höherer Verbrauch diverser Verschleißteile. Daher sollten Sie die Zustände von Fahrradkette, Kassette, Bremsscheiben als auch Bremsbeläge regelmäßig prüfen und ggf. Hand anlegen. Wenn Kette und auch Bremsbeläge rechtzeitig – also bevor die Verschleißgrenze überschritten wurde - erneuert werden, können die Kassette als auch die Bremsscheibe weiter genutzt und gefahren werden. Sie müssen nicht immer direkt mit gewechselt werden.
Lebensdauer des Kettenantriebes ganz einfach erhöhen
Nicht nur direkt bei der Pflege, sondern eher im Gebrauch des E-Bikes haben Sie die Möglichkeit die Lebensdauer des Kettenantriebes zu erhöhen und noch dazu die Reichweite der Akkuladung zu maximieren. Achten Sie bei der Fahrt darauf, die Gangschaltung wie an Ihrem herkömmlichen Fahrrad zu nutzen. Wenn Sie an einer roten Ampel, die auf grün springt, wieder anfahren wollen, nutzen Sie nicht den Gang mit welchem Sie vorher angerollt sind. Sonst muss der Motor sehr viel Energie über die Fahrradkette auf die Kassette übertragen. Besser ist es immer, vor der Ampel direkt in einen leichteren Gang zu schalten und während der Weiterfahrt dann schrittweise hochzuschalten. Auf diese Art muss der Motor nicht so stark arbeiten und der Zug auf die Kette ist um einiges geringer.
E-Bike-Service & Inspektionen
Im Schnitt sollte Ihr E-Bike – je nach Häufigkeit der Nutzung – etwa einmal im Jahr zum Service in eine Fachwerkstatt gebracht werden. Hier werden Verschleißteile, Laufräder, Fahrwerk und einiges mehr überprüft und ggf. passend eingestellt. Vor allem bei E-Mountainbike-Fullies benötigen die beweglichen Bauteile mehr Aufmerksamkeit, welche so gewährleistet ist. Gerade bei einem neuen E-Bike ist es wichtig, dass diese Inspektion durchgeführt wird, damit die Garantie entsprechend erhalten bleibt.
Checkliste vor jeder E-Bike-Fahrt
Oftmals werden Fahrräder als auch E-Bikes etwas stiefmütterlich behandelt. Sie werden monatelang gefahren, ohne dass sie mal durchgecheckt werden, die Schrauben nachgezogen, der Luftdruck im Fahrwerk oder in den Reifen geprüft und angepasst wird. Herkömmliche Fahrräder und auch E-Bikes sind mit ihren offen liegenden Schalkomponenten, sensiblen Fahrwerken und Laufrädern mit Speichen-Konstruktion sehr wartungsintensive Fortbewegungsmittel. Das darf man nicht vergessen und daher gilt es vor und nach jeder Fahrt eine kleine Checkliste abzuarbeiten:
- Kette schmieren
- Reifenluftdruck prüfen
- Reifenprofil prüfen
- Alle Schraubverbindungen prüfen
- Bremse prüfen
- Verschleiß der Bremsbeläge checken
- Speichenspannung prüfen
- Akkustand prüfen
E-Bike Fahrten im Winter
Wer auch in der kälteren Jahreszeit und speziell bei schmuddeliger Witterung mit seinem E-Bike unterwegs ist, sollte unbedingt noch ein paar Besonderheiten beachten. Gerade bei Minusgraden, wenn die Straßen mit Salz gestreut sind, muss Ihr E-Bike besonders regelmäßig gewaschen werden, damit das Salz – vor allem am Antrieb – entfernt wird. Wir empfehlen noch dazu korrosionsschützende Maßnahmen wie Korrosionsschutzsprays oder Kontaktfett.
Wundern Sie sich nicht, wenn die Reichweite des Akkus auf einmal immer weniger wird. Wenn Sie Ihr E-Bike nicht bei Plusgraden lagern können, ist es gut, den Akku zu entnehmen und diesen auf Zimmertemperatur zu lagern und auch zu laden. Wenn Sie mit Ihrem Pedelec bei Minusgraden unterwegs waren, lassen Sie den Akku danach etwas akklimatisieren, damit Sie nicht einen eiskalten Akku ans Ladegerät hängen.
Akku-Ausbau bei längerer Standzeit
Wenn Sie Ihr E-Bike einige Monate, z.B. über den Winter, nicht nutzen, achten Sie darauf, dass der Akku noch einen Ladezustand von 30 bis 60 % hat. Wenn Sie den Akku mehr als 6 Monate gar nicht nutzen, ihn somit auch nicht laden oder die Aktivierungstaste am Akku nutzen, deaktiviert er sich aufgrund von Sicherheitsmaßnahmen. Dies können Sie durch einen kleinen Druck auf die Aktivierungstaste am E-Bike-Akku umgehen.
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