21.03.2023

Fahrrad vor Diebstahl schützen

Fahrraddiebe arbeiten mit vielen unterschiedlichen Methoden, um an neues Diebesgut zu kommen. Kein Fahrradschloss bietet hundertprozentige Sicherheit gegen Langfinger. Doch kann man es ihnen sehr schwer machen – ein wichtiger Faktor ist dazu die Abschreckung. Morgens hat man sein Zweirad am Fahrradständer der U-Bahn-Station abgeschlossen. Nachmittags dann der Schock: Das Schloss liegt aufgebrochen einfach so auf dem Boden und das Rad ist weg! Solche Situationen geschehen oft in Deutschland! Gut 900 Fahrräder werden täglich geklaut! 2015 waren es rund 335.000 Stück! Laut polizeilicher Kriminalstatistik wird nur etwa jeder 10. Diebstahl aufgeklärt. Brutale Methoden von Langfingern beim Fahrradklau Die meisten Diebe greifen zu brutalen Methoden, um Fahrradschlösser zu knacken. Sie gehen teils mit Bolzenschneider, Säge oder sogar einem Wagenheber auf Diebeszug. Wagenheber werden z.B. an Bügelschlössern ausprobiert. Sie klemmen den Heber zwischen die Bügel und kurbeln mit der Hoffnung, dass die Bügel aufreißen. Einige Diebe verzichten jedoch ganz auf schweres Werkzeug. Es wird versucht die Schließzylinder direkt zu überwinden. Von Experten wird dieses Vorgehen Picking genannt. Kein Fahrradschloss ist sicher Kein Schloss bietet eine hundertprozentige Sicherheit. Jedoch kann man es den Bösewichten sehr schwer machen. Die Grundregel „Schnell zu knackende Schlösser, ziehen Langfinger eher an“ gilt hier durchwegs. Viele Diebe sind Gelegenheitstäter und machen den Fahrradklau eher spontan. Ein günstiges Spiralkabelschloss z.B. leistet einem Dieb kaum Widerstand und ist schnell durchgetrennt. Je nach Schlossart geht dies bereits mit leichterem Haushaltswerkzeug. Eigentlich sind diese dünnen Schlösser, die meist nur ein paar Euro kosten, nur dazu da, um das Fahrrad fix anzuschließen, wenn man kurz in die Tankstelle reingeht. So kann es nicht einfach und schnell weggefahren werden. Rahmenschlösser am Rad erfüllen den gleichen Zweck. Beide sind als alleinige Schlösser jedoch unsicher.  Die Auswahl an Fahrradschlössern im Handel ist groß. Wenn Sie ein Bügelschloss kaufen möchten, sollten Sie Ihr Rad mit zum Kauf dazu nehmen, um genau zu schauen, welche Halterung tatsächlich an das Fahrrad passt. Fahrradschloss dient bereits optisch der Abschreckung Ein wichtiger Faktor beim Fahrradschloss ist die Abschreckung. Diebe wollen schnell sein! Bereits der Anblick eines schweren, massiv wirkenden Schlosses lässt den Langfinger unter Umständen einen großen Bogen um dieses Zweirad machen. Falls das Aussehen nicht abschreckt, sollte das Schloss den Bruchversuch aber möglichst lange widerstehen. Ein gutes Schloss wiegt einiges und kostet auch seinen Preis, aber es ist eine gute Investition. An der Faustregel „Rund 10 % des Radpreises ruhig für das Schloss investieren“ kann man sich gut orientieren, auch wenn es nur grob gemeint ist bzw. auch abhängig von der jeweiligen Region. In manchen Städten, wo besonders viel geklaut wird, ist es sinnvoll auch günstige Fahrräder mit vergleichsweise teuren Schlössern zu sichern. Praktische Gesichtspunkte nicht außer Acht lassen Der Preis sollte nicht das alleinige Kriterium sein. Weitere Fragen, die bedacht werden müssen: Wo und wie lange steht das Fahrrad an einem bestimmten Punkt? Schlosshersteller geben je nach Einsatzbereich für ihre Produkte Sicherheitsklassen an, die eine Einschätzung erlauben sollen. Als Käufer sollten Sie aber bedenken, dass die Skalen nicht genormt und von Hersteller zu Hersteller verschieden sind. Bei namhaften Firmen geben sie aber zumindest eine Orientierung. Panzerkabel, Falt- und Kettenschlösser können sehr robust sein; gleichzeitig sind sie aber auch recht flexibel. Beim Anschließen des Bikes lassen sie sich somit auch gut um voluminöse Gegenstände wickeln. So etwas geht bei einem Bügelschloss eher nicht. Dafür gelten die u-förmigen und starren Schlösser als relativ sicher. Beim Fahrradschloss-Kauf worauf achten? Bedenken Sie beim Schlosskauf auch praktische Gesichtspunkte. Ein Schloss kann nur gut und brauchbar sein, wenn es auch vernünftig am Fahrrad angebracht werden kann. Bei Bügelschlössern, wie gesagt, ist es sinnvoll das Fahrrad mit zum Geschäft zu nehmen, um zu schauen, welche Schlosshalterung korrekt ans Fahrrad passt. Kiloschwere Schlösser immerzu im Rucksack umher zu transportieren, kann auf Dauer mühsam sein. Richtige Wahl vom Fahrradschloss Wenn ein Fahrrad einfach so davongetragen werden kann, hilft kein Schloss der Welt. An einem sicheren Ort haben Langfinger dann alle Zeit der Welt, um auch extrem robuste Schlösser ungestört zu knacken. Daher sollte ein Rad also immer an einem festen Gegenstand (z.B. Straßenlaterne, Zaun…) angeschlossen werden. Idealerweise wickelt man das Schloss erst um das Oberrohr des Fahrrads und danach dann um einen fest verankerten Gegenstand. Wenn das Schloss so festgemacht wird, dass es am Boden liegt, bietet dies den Dieben manchmal einen besseren Hebel. So kann dann z.B. ein Bolzenschneider auf der einen Seite abgelegt werden und mit beiden Händen kann man dann den anderen Griff umfassen. So wirkt mehr Kraft auf das Schloss, wenn zugedrückt wird. In umschlossenen und abschließbaren Räumen wie Keller oder Garagen stehen Fahrräder natürlich optimal sicher. Aber auch dort sollte man sie sicherheitshalber noch zusätzlich anschließen. Im Laufe der Zeit kommen Diebe auch mal bis in solche Räumlichkeiten rein. GPS-Tracker für die Fahrradsuche Wenn alle Vorkehrungen nichts bringen, ist man froh, wenn man einen kleinen versteckt eingebauten GPS-Tracker installiert hat und man so sein Vehikel wiederfindet. Gerade bei den ganzen teuren Fahrrädern ist dies sinnvoll, da die Tracker möglicherweise zum Aufklären des Diebstahls beitragen können. Aber ein Tracker schränkt auch ein: An einem viel benutzten Platz – ob im Keller des großen Wohnblocks oder vor dem Fußballstadion – ist das Fahrrad entsprechend schwer bis kaum zu finden. Die Tracker benötigen dann eine SIM-Karte mit Mobilfunkvertrag zum Senden und Empfangen von verschiedenen Daten. Hier entstehen dann zusätzlich laufende Kosten, die man bei der Ausrüstung des Velos mit solch einer Technik unbedingt bedenken sollte.   Er schränkt aber ein: Es sei auch viel Glück dabei. „In einem großen Wohnblock mit sehr vielen Parteien wird man das Fahrrad kaum finden.“ Die Tracker benötigen eine SIM-Karte mit Mobilfunkvertrag zum Senden und Empfangen von Daten. Diese sorgt zusätzlich für laufende Kosten, die man bei der Ausrüstung des Velos mit so einer Technik bedenken sollte.

21.03.2023

Welches Fahrradschloss ist für mich das Richtige?

Da die allermeisten Fahrraddiebstähle nie aufgeklärt werden, ist Prävention die beste Maßnahme in dieser Angelegenheit. Sorgen Sie gut wie möglich dafür, dass Ihr Zweirad nicht gestohlen wird. Mit einem guten Fahrradschloss machen sie bereits einen großen Schritt in die richtige Richtung. Allerdings schützt wohl kein Schloss zu einhundert Prozent. Dennoch lohnt es sich immer in eine gute Absicherung zu investieren. Denn auch der höhere Preis für ein qualitativ hochwertiges Produkt wird sicherlich immer noch weniger sein, als wenn Sie sich ein neues Fahrrad kaufen müssen. Alle neunzig Sekunden wird ein Fahrrad gestohlen Die Anzahl der Fahrraddiebstähle ist erschreckend. Und nicht jedes gestohlene Fahrrad ist vorher nicht abgeschlossen. Nicht selten werden einfache Schlösser in wenigen Sekunden geknackt, denn viele Diebe sind semi-professionell unterwegs. Umso wichtiger also, dass Sie es den Langfingern so schwer wie möglich machen. Bei der Auswahl des passenden Schlosses begegnen uns im Großen und Ganzen fünf verschiedene Typen, deren Anwendungs- und Funktionsweise wir Ihnen nachfolgend näherbringen möchten. Weitere Unterschiede machen sich im Sicherheitslevel, im Gewicht und in der Handhabung bemerkbar.   Das Faltschloss Das Faltschloss besteht aus einzelnen, beweglichen Metallgliedern, die ein flexibles Befestigen des Bikes zulassen. Der große Vorteil der Faltschlösser liegt in der platzsparenden Unterbringung: im zusammengefalteten Zustand nimmt es wenig Raum in Anspruch und findet Platz in nahezu jeder Tasche. Das Bügelschloss Bestehend aus einem starken Bügel und einem Zylinder, bietet das Bügelschloss für gewöhnlich ein besonders hohes Sicherheitslevel. Langfinger haben wenig Angriffsfläche und bräuchten zum Knacken schon schweres Gerät, welches seltener unbemerkt bleibt. Nachteilig wirkt sich die fehlende Flexibilität aus: das Anbringen an einem handelsüblichen Fahrradständer ist problemlos möglich, wenn Sie Ihr Bike jedoch einmal an einem Baum, einer Laterne oder einem ähnlich breiten Gegenstand anschließen möchten, geraten viele Bügelschlösser an Ihre Grenzen. Das Kettenschloss Das Kettenschloss ist in vielen verschiedenen Sicherheitsstufen erhältlich, welch in hohem Maße von der Dicke der Kette im Inneren des Schutzmantels abhängig ist. Auch die Länge, und somit der Grad der Flexibilität, kann sehr unterschiedlich sein, so dass Sie bei diesem Schloss einen besonders großen Spielraum haben. Allerdings ist diese Form eines Fahrradschlosses für gewöhnlich ziemlich schwer, so dass die Mitnahme im Rucksack mitunter auf Dauer mühselig sein kann. Das Kabel-/Spiralschloss Beim Kabelschloss bzw. Spiralkabelschloss liegen Vor- und Nachteile oft dicht beieinander. Kabelschlösser sind leicht, einfach zu bedienen und in vielen Größen sowie Qualitätsstufen erhältlich. Die meisten von ihnen sind mit dem richtigen Werkzeug allerdings vergleichsweise einfach zu knacken. Bei einem Kabelschloss sollten Sie deshalb unbedingt auf ein gewisses Maß an Qualität achten. Kabelschlösser sind häufig mit einem Schlüssel oder einem Zahlencode ausgestattet. Zahlenschlösser gelten als weniger zuverlässig und leichter zu knacken. Das Rahmenschloss Ab einem gewissen Qualitätsstandard ist das Rahmenschloss robust und auch zuverlässig. Allerdings können Sie einen Diebstahl mit einem Rahmenschloss im Grunde nicht verhindern. Diese am Rahmen befestigte Sicherheitsvorkehrung blockiert mit einem Bügel das Hinterrad, so dass das Bike nicht Weggefahren werden kann. Allerdings kann es immer noch weggetragen werden. Das Rahmenschloss wird oft in Verbindung mit einer weiteren Absicherungsvariante verwendet.  Diebstahlschutz mit dem Smartphone: GPS und Apps Mittlerweile gibt es Fahrradschlösser, die mit Hilfe einer App über das Smartphone gesteuert werden können. Einige sind auch mit einem GPS-Sender ausgestattet. Bei einem Diebstahl schlägt das Schloss Alarm, über das GPS kann das Fahrrad geortet werden – allerdings nur wenn sich der Sender noch am Bike befindet und das Handy angeschaltet ist, beziehungsweise der Akku noch voll ist. Wenn Sie Ihr Fahrrad per App abschließen und in der Zwischenzeit der Akku leer ist, können Sie das Schloss nicht mehr öffnen. Welches Sicherheitslevel sollte das Fahrradschloss mindestens haben? Diese Frage ist leider nicht zu beantworten, da jeder Hersteller seine Sicherheitsstufen in Eigenregie verteilt. Es gibt also keine allgemein gültige Sicherheitsskala, die es erlaubt verschiedene Schlösser herstellerübergreifend zu vergleichen. Allerdings gibt es verschiedene Siegel, zum Beispiel das Prüfsiegel vom ADFC oder das VdS-Siegel, die eine Einordnung erlauben. Produkte mit diesen Siegeln gelten als zuverlässig. Wie kann ich mein Fahrrad bestmöglich gegen Diebstahl sichern? Nicht umsonst sagt man „Gelegenheit macht Diebe“. Sie schlagen am häufigsten zu, wenn sie besonders schnell agieren können. Deshalb kann eine Kombination aus mehreren Schlössern sinnvoll sein. Wenn der Langfinger zwei oder mehrere Schlösser knacken muss, ist die Gefahr schon deutlich größer erwischt zu werden. Ganz entscheidende Faktoren sind außerdem Ort und Zeit. Sind diese schlecht gewählt, verschaffen sie dem Fahrraddieb Zeit, so dass mitunter auch mehrere Schlösser geknackt werden können. Am sichersten ist Ihr Bike tagsüber an einem gut einsehbaren, belebteren Ort. Wenn Sie Ihr Fahrrad auch mal in der Dämmerung oder nachts abstellen müssen, sollte der Platz so gut wie möglich ausgeleuchtet sein. Ein Hinterhof, eine versteckte Ecke oder Ähnliches ist oftmals keine gute Idee. Auch Bahnhöfe sollten weitestgehend vermieden werden, da hier die Anzahl an Diebstählen besonders hoch ist. Fazit - Das richtige Fahrradschloss fürs Bike wählen Fazit: Kein Schloss ist unfehlbar, sofern die Gegebenheiten dem Dieb in die Karten spielen. Sie können also nur die Gefahr bestmöglich minimieren, indem Sie einen potenziellen Dieb lange beschäftigen. Die meisten Diebstahlversuche werden statistisch gesehen nach etwa drei erfolglosen Minuten abgebrochen. mehrere Schlösser verwenden Fahrrad an unbeweglichen Gegenständen befestigen Gütesiegel beachten Dunkelheit und versteckte Orte vermeiden Wie viel Sie für Ihr neues Schloss ausgeben möchten, hängt sicherlich auch vom Wert des Bikes ab. Die Spanne liegt hier bei etwa fünf bis zweihundert Euro. Für einige besonders teure Fahrräder kann sich auch eine zusätzliche Versicherung lohnen, so dass Sie im Fall eines Diebstahls zumindest nicht auf den Kosten sitzen bleiben. Die Versicherungsklauseln können allerdings extrem unterschiedlich sein – hier lohnt sich ein genaues Vergleichen und das Lesen des Kleingedruckten. Einige Versicherungen schreiben auch das Verwenden bestimmter Schlösser vor.